19.02.2024 Inneres und Heimat — Antwort — hib 87/2024

Berichte des Statistischen Bundesamtes über Sterbegeschehen

Berlin: (hib/STO) Um die Berichterstattung des Statistischen Bundesamtes über das Sterbegeschehen seit dem Jahr 2020 geht es in der Antwort der Bundesregierung (20/10319) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/10251). Darin schrieb die Fraktion, dass die Beurteilung des Sterbegeschehens in Deutschland seit Jahrzehnten mithilfe der Methode der Sterbetafeln erfolge, von den Abgeordneten „Methode 1“ genannt. Die Ergebnisse würden vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Zentrales Element der Sterbetafeln seien die altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten, die „detailliert Auskunft über die tatsächliche Sterblichkeit der Bevölkerung im Zeitverlauf geben“.

Im April 2020 habe das Statistische Bundesamt eine neue Methode eingeführt, „die fortan das Sterbegeschehen zusätzlich mithilfe des Vergleichs von Mittel- und Medianwerten der absoluten Sterbefallzahlen in den jeweiligen Kalenderwochen beziehungsweise Monaten von Vierjahreszeiträumen beurteilt“, hieß es in der Kleinen Anfrage weiter. Zentrales Element dieser Methode, von der Fraktion als „Methode 2“ bezeichnet, seien „berechnete Übersterblichkeiten für Wochen und Monate, die Auskunft geben, wie viele Menschen mehr verstorben sind als statistisch zu erwarten gewesen wären“. Die Ergebnisse beider Methoden wichen erheblich voneinander ab.

Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort ausführt, wurde die hier als „Methode 2“ bezeichnete Vorgehensweise erstmals Anfang April 2020 eingesetzt und die erste Pressemitteilung mit Ergebnissen am 8. Mai 2020 veröffentlicht. Die „Methode 2“ sei zusätzlich eingeführt worden, „um das unterjährige/saisonale Sterbegeschehen (für Kalenderwochen und Kalendermonate) einzuordnen und um aktuelle (vorläufige) Daten zum Sterbegeschehen zu ergänzen“. Sterbetafeln („Methode 1“) bezögen sich im Gegensatz hierzu auf ganze Kalenderjahre oder Mehrjahreszeiträume. Da es sich um unterschiedliche Methoden zur Beantwortung unterschiedlicher Fragestellungen handele, ließen sich die Ergebnisse nicht direkt miteinander vergleichen.

„Zur Einordnung der Sterblichkeit für Kalenderjahre/Mehrjahreszeiträume haben sich Sterbetafeln als Standard etabliert“, heißt es in der Antwort weiter. Für die Einordnung der unterjährigen/saisonalen Sterblichkeit haben danach auch andere nationale statistische Ämter und die europäische Statistikbehörde Eurostat „Methode 2“ angewandt.

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