Anlässlich der 80. Befreiungsfeier hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner heute die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. Sie dankte allen, die sich gegen das Vergessen und für eine aktive Erinnerungskultur engagieren.
Anlässlich der 80. Befreiungsfeier hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner heute die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. In ihrer Rede betonte sie, dass Zwölf Jahre lang im Konzentrationslager Dachau Menschen erniedrigt, gequält, gefoltert, bestialisch getötet worden seien. Die Nationalsozialisten hätten in ihrem ersten Konzentrationslager in Dachau ab März 1933 vor allem politische Gegner inhaftiert, „mutige Männer und Frauen, die sich dem Zwang und der Unterdrückung entgegenstellten“, sagte Klöckner bei der zentralen Gedenkfeier in Dachau am heutigen Sonntag. Als Präsidentin des Deutschen Bundestages verneige sie sich vor diesen Menschen.
In wenigen Tagen jähre sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal, so die Bundestagspräsidentin. Auch daran werden wir im Deutschen Bundestag im Rahmen einer Gedenkstunde am 8. Mai erinnern. „Nationalsozialistische Diktatur, Terror, Krieg und Vernichtung hängen miteinander zusammen. Die politischen Häftlinge hier in Dachau waren die ersten. Es folgten viele weitere, die die Nazis ausschalten wollten.“
Die Bundestagspräsidentin mahnte eine politische Kultur an, die den Streit um unterschiedliche Anschauungen und gegensätzliche Interessen möglich mache - die aber niemals Menschen persönlich bekämpfe. „Wir wissen aus der deutschen Geschichte, was möglich ist. Die Nationalsozialisten zerstörten die Menschenwürde systematisch und millionenfach.“
Bundestagspräsidentin Klöckner dankte allen, die sich gegen das Vergessen und für eine aktive Erinnerungskultur engagieren. „Gegen viele Widerstände. Hier in der Gedenkstätte Dachau und an vielen anderen Orten.“ Klöckner finde es auch sehr wichtig, dass dafür auch die sozialen Medien genutzt würden. „Auch wenn Aufklärungsarbeit auf Tiktok zu Holocaust und nationalsozialistischen Verbrechen im ersten Moment befremdlich wirkt: Wir müssen dort mit unseren Informationsangeboten präsent sein und streitbar Position beziehen, wo die Menschen aktiv sind.