5. Juni 2024 Presse

Bundestag zeigt Ausstellung „Henrike Naumann – Innere Sicherheit. Eine Intervention“. Einladung zum Presserundgang und Ausstellungseröffnung

Zeit: Mittwoch, 12. Juni 2024 , 18.00 Uhr
Ort: Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Zugang über die Spree-Uferpromenade

In diesem Jahr wurde das Grundgesetz 75 Jahre alt. Der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages hat die Künstlerin Henrike Naumann eingeladen, im Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus eine Ausstellung zu gestalten, deren Ausgangspunkt das Grundgesetz in seiner ersten Fassung aus dem Jahr 1949 ist – nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in der DDR, die fast zeitgleich eine Verfassung verabschiedete.

Die Präsentation wird am 12. Juni um 18 Uhr von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt eröffnet. Die Künstlerin wird teilnehmen.

Am Vormittag des Eröffnungstages, am 12. Juni um 10 Uhr findet ein Presserundgang mit Kristina Volke, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages, im Beisein der Künstlerin statt. Um Anmeldung wird gebeten unter kunst@bundestag.de.

Hintergrund:

Henrike Naumann entschied sich dazu, entlang der ehemaligen Hinterlandmauer zwei Arbeiten miteinander in Beziehung zu setzen. Die Möbelinstallation „Das Reich“ (2017) thematisiert die Reichsbürgerbewegung und deren Verweigerung, den Einigungsvertrag zwischen DDR und Bundesrepublik anzuerkennen, weil – so hatte es das Grundgesetz 1949 festgeschrieben – kein Friedensvertrag geschlossen worden war. Im Weltbild der Reichsbürger besteht das Deutsche Reich deshalb weiter fort, sie verstehen sich als „indigenes Volk“ in einem besetzten Land und rüsten sich für einen Tag X, an dem das Deutsche Reich nach gewonnenem Kampf wiederauferstehen wird. In der Multimediainstallation „Tag X“ (2019) verschwimmen die zeitlichen Bezüge zwischen 1989 und einer Zukunft, in der es auf dem Alexanderplatz zu einem politischen Umsturz kam. Wurde der Sozialismus besiegt oder mit einer rechten Revolution ein neuer Staat errichtet?

Naumanns Arbeiten zum Einigungsvertrag und zur Friedlichen Revolution 1989, aber auch zur Reichsideologie und Utopien eines rechten Systemumsturzes, verdichten sich in dem zerteilten Raum zu einem herausfordernden Diskussionsangebot und zeigen ihre verstörende Aktualität.

Die Ausstellung kann vom 13. Juni bis 29. September besichtigt werden. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11 Uhr bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, Eintritt frei.

Mehr Informationen zur Kunst im Bundestag: www.kunst-im-bundestag.de

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