Besuch

„The J. Street Project“ von Susan Hiller

Die Künstlerin stieß im Rahmen eines DAAD-Aufenthaltes in Deutschland auf 303 Straßennamen, in denen das Wort Jude erscheint. Sie sind Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem jüdischen Erbe in Deutschland.
Mehr als 300 Fotografien, ein Verzeichnis der betreffenden Orte, eine Landkarte, ein Buch und eine Videoinstallation bilden The J. Street Project.
Die Ausstellung befindet sich im Kunst-Raum des Bundestages direkt am Spreeufer und steht jedermann offen.
Die amerikanische Künstlerin Susan Hiller (Mitte) beschäftigt sich mit Fotografie, Installationen und Objektkunst.
Die 1942 in Florida geborene, konzeptionell arbeitende Künstlerin lebt und arbeitet in London.
Susan Hiller: Jüdenhain. Aus: The J. Street Project
Der Kurator des Bundestages, Dr. Andreas Kaernbach, führte in die Ausstellung ein.
Ein Buch ist Teil des J. Street Project.
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert eröffnete die Ausstellung im Kunst-Raum des Bundestages.
Susan Hiller erläutert Bundestagspräsident Norbert Lammert ihr The J. Street Project.
Der Kunstbeirat des Bundestages hatte im Jahre 2007 für die Kunstsammlung des Parlaments aus dieser Serie drei Arbeiten erworben: die Snow Scenes/Schneeszenen (2003). In der Ausstellung wird das gesamte Projekt umfassend vorgestellt.
Die Besucher des Kunst-Raums im Marie-Elisabeth-Lüders Haus

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(S. Hiller, Courtesy: Galerie Volker Diehl Berlin, Timothy Taylor Gallery London)

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English version

Die Serie „The J. Street Project“ von Susan Hiller (geb. 1940 in Tallahassee in Florida) setzt sich auf ganz eigene und sehr berührende Weise mit der Problematik deutsch-jüdischer Vergangenheit auseinander. Die Künstlerin hat im Rahmen eines DAAD-Aufenthaltes Straßenschilder in Deutschland entdeckt und fotografiert, auf denen noch das Wort „Jude“ erscheint. Susan Hillers Reise durch Deutschland findet ihren künstlerischen Niederschlag in über 300 Fotografien, einer Liste der betreffenden Orte und Straßen, einer Landkarte von Deutschland, einer Videoinstallation sowie in einem umfangreichen Buch.


Die Erinnerungsarbeit der Künstlerin deckt die Spuren der Vergangenheit auf und verweist so auf den schmerzlichen Verlust einer einstigen, reichen jüdischen Kultur in Deutschland. Ihre Fotografien, die auch das jeweilige Umfeld von Stadt, Dorf und Landschaft zeigen, sind melancholisch und abgründig insofern, als sich hinter deren scheinbarer Idylle die Erinnerung an unfassbare Verbrechen verbirgt. So nehmen diese Fotos uns mit auf eine Spurensuche quer durch Deutschland und mahnen den Betrachter, angesichts der Verletzlichkeit und latenten Bedrohung humaner Werte sich ihrer schützend anzunehmen.

 

Text: Andreas Kaernbach
Kurator der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages

Ausstellungsort

Kunst-Raum im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Zugang über die Spree-Uferpromenade
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr


Eintritt frei.

 

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