Landwirtschaft

Landwirtschafts­ausschuss informiert sich auf der Grünen Woche

Eine Gruppe von vier Frauen und zehn Männern steht und blickt in die Kamera.

Die Abgeordneten des Landwirtschaftsausschusses mit Agrarministerin Julia Klöckner (Mitte) und dem Ausschussvorsitzenden Alois Gerig (links neben Klöckner) beim Rundgang auf der Grünen Woche in Berlin (DBT/Melde)

Die Grüne Woche in Berlin (IGW) ist der agrarpolitische Treffpunkt der Welt und ein Pflichttermin im Kalender der Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages. Pünktlich zur Halbzeit der Messewoche am Mittwoch, 23. Januar 2019, besuchten die Abgeordneten bei ihrem traditionellen Rundgang die Hallen unter dem Funkturm.
Ausschussvorsitzender Alois Gerig (CDU/CSU) würdigte am Stand des Landes Rheinland-Pfalz den Aufwand, den sich die Bundesländer in ihren Hallen gemacht haben. „Die IGW ist ein wichtiger Marktplatz, auf dem die touristischen Reize und vielen tollen Angebote nur hinausgetragen werden müssen“, warb Gerig für den Tourismus in den unterschiedlichen, abwechslungsreichen und manchmal nicht so bekannten ländlichen Regionen Deutschlands.

Ministerin führt Agrarausschuss auf Hallenrundgang

Der Ausschuss des Deutschen Bundestages für Ernährung und Landwirtschaft macht seinen traditionellen Rundgang auf der internationalen Grünen Woche. Hier im Bild: Alois Gerig, CDU/CSU, Vorsitzender des Ausschusses, Bundesminsieterin für Enährung und Landwirtschaft Julia Klöckner, (li), CDU/CSU. Silvia Breher, (mitte), CDU/CSU.

Ministerin Julia Klöckner, Abgeordnete Silvia Breher, Ausschussvorsitzender Alois Gerig auf der Grünen Woche (DBT/Melde)

Grundsätzlich dominierten Zukunftsfragen den Rundgang der Ausschussmitglieder. Mit den Themen Breitbandanschlüsse, Big Data und digitalisierter Kuhstall setzten sich die Abgeordneten in der Halle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auseinander – geführt von Bundesministerin Julia Klöckner (CDU)

„Die Digitalisierung wird die Landwirte der Zukunft herausfordern“, sagte sie mit Blick auf die stetig steigenden Anforderungen an die Ausbildung im Agrarsektor. Die Branche setze massiv auf Innovationen, die eine ständige Weiterbildung erfordern würden. Die Landwirtschaftsministerin zog darüber hinaus ein positives Fazit unter dem Aspekt von Neugründungen. Es gebe viele Start-ups im Bereich der Ernährung und Landwirtschaft. „In dieser Hinsicht wachsen Stadt und Land zusammen“, sagte sie.

Nachhaltigkeit und Risikomanagement im Gartenbau

Die Parlamentarier befassten sich an weiteren Ständen mit Nachhaltigkeitskonzepten im Gartenbau und in der Forstwirtschaft. Mit Vertretern des Zentralverbandes Gartenbaus (ZVG) wurden Vorschläge zur Begrünung von Städten zur Verbesserung des Mikroklimas in heißen Sommern besprochen, aber auch die Einführung von Torfersatzstoffen in Kultursubstraten, ohne dafür Rohstoffe aus Ländern einzuführen, die wiederum problematisch für die Umwelt sind. Jürgen Mertz, Präsident der ZVG, erläuterte zudem Konzepte, die weg vom Entsorgen von Pflanzen hin zur langlebigen Nutzung führen sollen.

Aber auch das Krisenmanagement im Gartenbau war Thema. Der internationale Handel mit Pflanzen und der mittlerweile überall mögliche Verkauf wie in Supermärkten erhöhe das Risiko, Schädlinge einzuschleppen. Die dafür geltenden Quarantäneregeln für nicht direkt betroffene Gärtnereien in der Nachbarschaft solcher Verkaufsstellen würden bis zu zweijährige Betriebsschließungen vorsehen. Immerhin sei nun eine Versicherung gefunden worden, die solche Fälle absichern wolle, berichtete Merz. Dass in dieser Frage etwas passieren muss, fand auch Alois Gerig, denn das Risiko werde für die Betriebe immer größer. Er versicherte, dass das Risikomanagement ein großes Anliegen in der Arbeit der Mitglieder des Landwirtschaftsausschusses sein werde.

Forstwirtschaft und Weidetierhaltung

Über klimaneutrales Bauen mit Holz informierten sich die Agrarpolitiker an den Ständen des Deutschen Forstwirtschaftsrats. Abgeordnete wie Forstwirte sprachen zudem über die Folgen von Stürmen und massiver Trockenheit, die in den vergangenen zwei Jahren in den Wäldern zu großen Schäden geführt haben. Dadurch sei nun sehr viel Nadelholz auf dem Markt, das kaum noch zu fairen Preisen verkauft werden könne.

Die Weidetierhalter wiederum machten darauf aufmerksam, dass die sich immer weiter erfolgreich ausbreitenden Wölfe die freie Weidetierhaltung erschweren würden. Herdenschutzhunde und Herdenschutzzäune könnten keinen ausreichenden Schutz garantieren. Gerig fasste in dieser Sache das Engagement des Ausschusses zusammen und erklärte, dass der Ausschuss dafür Sorge tragen wolle, der Weidetierhaltung in Deutschland eine Zukunft zu geben. (eis/24.01.2019)

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