Landwirtschaft

Agrarausschuss befasst sich auf Grüner Woche mit der Zukunft des Waldes

Eine Gruppe von Menschen steht für ein Gruppenfoto in mehreren Riehen neben- und hintereinander und lächelt
Zwei Männer pflanzen einen Setzling in einem künstlichem Beet
Das Thema Wald bildete ein Schwerpunkt des traditionellen Rundgangs des Agrarausschusses auf der Grünen Woche hier mit Alois Gerig (CDU/CSU, v.l.) und Amira Mohamed Ali (Die Linke).
Drei Frauen stehen nebeneinander und halten je einen Becher mit Milch in der Hand
Auf dem Rundgang nahmen sich die Abgeordneten wie Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) Zeit, die neueste Landwirtschaftstechnik zu studieren.
Ministerin Julia Klöckner erläutert beim Rundgang durch die Halle des Landwirtschaftsministeriums Alois Gerig (CDU/CSU, v.l.) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) einzelne Stände.

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Die Abgeordneten des Landwirtschaftsausschusses mit Agrarministerin Julia Klöckner (Mitte) und dem Ausschussvorsitzenden Alois Gerig (links neben Klöckner) beim Rundgang auf der Grünen Woche in Berlin. (DBT/Melde)

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Georg Schirmbeck (links) und Alois Gerig (rechts) pflanzen symbolisch einen Baum auf der Grünen Woche. (DBT/Melde)

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Das Thema Wald bildete ein Schwerpunkt des traditionellen Rundgangs des Agrarausschusses auf der Grünen Woche hier mit Alois Gerig (CDU/CSU, v.l.) und Amira Mohamed Ali (Die Linke). (DBT/Melde)

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Nicole Bauer (FDP, v.l.), Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) und Silvia Breher (CDU/CSU) kosten speziell zubereitete Milchshakes am Stand des Deutschen Bauernverbandes. (DBT/Melde)

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Auf dem Rundgang nahmen sich die Abgeordneten wie Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) Zeit, die neueste Landwirtschaftstechnik zu studieren. (DBT/Melde)

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Ministerin Julia Klöckner erläutert beim Rundgang durch die Halle des Landwirtschaftsministeriums Alois Gerig (CDU/CSU, v.l.) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) einzelne Stände. (DBT/Melde)

Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist der Treffpunkt der Welt in Sachen Ernährung, Land- und Forstwirtschaft. „Und es ist beeindruckend, wie gut die Messe weltweit angebunden ist“, stellt Alois Gerig (CDU/CSU), Vorsitzender des Agrarausschusses des Deutschen Bundestages, auf dem traditionellen Rundgang des Gremiums am Mittwoch, 22. Januar 2020, fest. 70 Agrarminister seien im Rahmen der Messe zusammengekommen, um miteinander über die Themen zu reden, die die Menschen bewegen.

Diesen Anspruch vor Augen nahmen Mitglieder aller Fraktionen des Bundestagsausschusses direkt Kurs auf die Stände des Deutschen Forstwirtschaftsrats, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. sowie Bioland e.V. und Demeter e.V. stellvertretend für den ökologischen Landbau. Erfreulich sei, dass sich zunehmend Schulklassen für die Belange der Wälder interessieren würden, stellten die Aussteller fest. Ernste Sorgen bereite den Forstexperten hingegen das Klima – geschäftlich und im wörtlichen Sinne. „Seit zwei Jahren fällt in Deutschland zu wenig Regen“, sagte Georg Schirmbeck, ehemaliger Parlamentarier und heute Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats.

„Niemand hat sofort eine Lösung parat“

Zwei Männer pflanzen einen Setzling in einem künstlichem Beet

Georg Schirmbeck (links) und Alois Gerig (rechts) pflanzen symbolisch einen Baum auf der Grünen Woche. (DBT/Melde)

Infolge der Trockenheit nach einer Periode längerer übermäßiger Feuchtigkeit und mehrerer starker Stürme seien die Wälder in Deutschland in schlechter Verfassung. Den Experten gebe zu denken, dass sogar in gut aufgestellten Wäldern wie im Nationalpark Hainich die Laub- und Nadelbäume gleichermaßen von den Wettereinflüssen betroffen seien, obwohl bisher nach gängiger Meinung angenommen worden sei, dass gesunde Mischwälder besser extreme Wetterereignissen bewältigen könnten. Diese Feststellung lehre, dass niemand eine Lösung sofort parat haben könne und vor Schnellschüssen zu warnen sei. Denn in kaum einem anderen Wirtschaftssektor würden heute getroffene Entscheidungen noch über Generationen hinweg Auswirkungen entfalten wie in der Forstbranche.

Gerig hob die Bedeutung des Waldes hervor, der rund ein Drittel der Fläche der Bundesrepublik bedecke, und im Zentrum des politischen Handelns angekommen sei sowie bereits intensiv im Plenum des Bundestages und natürlich im Ausschuss behandelt werde. Rund eine Milliarde Euro Hilfen habe die öffentliche Hand schon bereit- oder in Aussicht gestellt. „Das ist viel, auch wenn es vielleicht nicht reichen wird“, sagte der Ausschussvorsitzende.

Wertschöpfung im ländlichen Raum

Interesse zeigten die Abgeordneten beim weiteren Rundgang am Stand der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe für ein Projekt, das sich mit einem Ersatz für Kautschuk für Gummi auf Basis von Löwenzahnpflanzen befasst hat. Der Ansatz der Forscher war, dass auf diese Weise die Palette möglicher Rohstoffe für die industrielle Produktion ausgeweitet werden kann, Landwirte ihr Spektrum anbaubarer Nutzpflanzen im Sinne einer höheren Biodiversität ausweiten und eine höhere Wertschöpfung im ländlichen Raum möglich wird.

Ebenfalls beschäftigte die Parlamentarier die „Ökologisierung der Landwirtschaft“, die dem Bedürfnis vieler Verbraucher nach Bioprodukten nachkomme und diese nicht unbedingt in allen Bereichen abdecken könne. Gerig betonte, dass politisch viel getan werde, um den ökologischen Landbau zu fördern. Moniert wurde aber, dass in dem Bereich zu wenig geforscht werde und der Bedarf vielfach höher sei.

Drehkreuz des weltweiten Agrargeschäfts

Ministerin Julia Klöckner erläutert beim Rundgang durch die Halle des Landwirtschaftsministeriums Alois Gerig (CDU/CSU, v.l.) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) einzelne Stände.

Ministerin Julia Klöckner erläutert beim Rundgang durch die Halle des Landwirtschaftsministeriums Alois Gerig (CDU/CSU, v.l.) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) einzelne Stände. (DBT/Melde)

Nach einem Besuch der Stände des Bauernverbandes und der Landjugend, die für die Zukunft der Landwirtschaft mehr Planungssicherheit einforderte, führte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) die Ausschussmitglieder auf einem Hallenrundgang über die Stände des Landwirtschaftsministeriums und seiner nachgeordneten Institutionen. Klöckner gab Auskunft unter anderem zu Projekten in der Lebensmittelforschung zur Reduzierung von Zucker, Fett und Salz in der Ernährung und stellte einen digitalen Supermarkt vor, der Verbrauchern die Möglichkeit gibt, ihr Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus stieß die Forschung zur Stadtbegrünung und zur klimatischen Beeinflussung urbaner Räume durch Bepflanzung von Häusern auf bereites Interesse.

Ministerin und Ausschussvorsitzender stellten dabei gemeinsam fest, dass es „gut sei“, dass Deutschland mit der Grünen Woche und seiner Landwirtschaft sowie Forschung ein Drehkreuz des weltweiten Agrargeschäfts sei. Danach besuchten die Abgeordneten auf ihrem Rundgang unter anderem die Verbraucherzentralen und zum Abschluss die Halle des Partnerlandes Kroatien. (eis/22.01.2019)

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