Parlament

Bundestagspräsident Schäuble würdigt Sol­daten des Afghanis­tan-Einsatzes

Wolfgang Schäuble an einem Rednerpult.
Drei Männer in Uniform stehen auf einer großen Steintreppe und halten Fackeln.
Soldaten stehen in Uniform und mit Fackeln in Reih und Glied.
Mehrere Hundert Menschen stehen auf einer Tribüne.
Soldaten stehen stramm vor dem Reichstagsgebäude.
Soldaten stehen in Reih und Glied und heben ihre Hände jeweils unters Kinn.

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Wolfgang Schäuble während seiner Rede zur Würdigung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr. (DBT/ Zahn / photothek)

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Fackelträger auf den Stufen des Reichstagsgebäudes. (DBT / Zahn / photothek)

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Soldaten der Bundeswehr beim Großen Zapfenstreich in Berlin am 13. Oktober 2021. (DBT/ Zahn /photothek)

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Blick auf die Tribüne beim Großen Zapfenstreich zum Abschluss des Afghanistan-Einsatzes. (DBT / Zahn / photothek)

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Soldaten beim Großen Zapfenstreich zum Abschluss des Afghanistan-Einsatzes am 13. Oktober 2021. (DBT / Zahn / photothek)

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Aufstellung von Soldaten der Bundeswehr bei einem Zapfenstreich zum Abschluss des Afghanistan-Einsatzes. (DBT / Zahn / photothek)

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble hat am Mittwoch, 13. Oktober 2021, den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan gewürdigt. Bei einem Empfang von Mitgliedern der Truppe im Berliner Paul-Löbe-Haus dankte Schäuble den Soldaten und Soldatinnen der Einsatzkontingente „im Namen des Deutschen Bundestages und ganz persönlich“ für deren Einsatzbereitschaft und Leistungswillen. 

Im Nachgang des Empfangs, der vor allem im Zeichen persönlicher Gespräche zwischen den Streitkräften und den Parlamentariern stand, fand auf dem Platz der Republik, dem Platz vor dem Reichstagsgebäude, ein Großer Zapfenstreich zu Ehren der Einsatzrückkehrer statt. Bei einem Zentralen Abschlussappell auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Berlin hatten am Nachmittag auch Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) den Einsatz der Soldaten gewürdigt.

„Sie sind die Bundeswehr“

„Sie sind die Bundeswehr – Ihnen gilt unser Respekt und unsere Anerkennung“, sagte Schäuble in Richtung der anwesenden Truppenmitglieder, bevor er stellvertretend für das Parlament auch mit Selbstkritik auf die vergangenen Einsatzjahre in Afghanistan zurückblickte: „Wir, die Abgeordneten, die Sie in diesen Einsatz geschickt haben, haben gelernt: Der von uns erteilte Auftrag konnte nicht so erfüllt werden, wie wir es erhofft hatten.“

Nun sei es an der Volksvertretung, die Gründe dafür zu suchen und zu benennen und Schlüsse aus ihnen zu ziehen: „Das ist unsere Verantwortung, das sind wir Ihnen schuldig, den Veteranen, den Gefallenen, den im Einsatz Verstorbenen und ihren Familien und den Kameraden, die versehrt zurückgekehrt sind“, so der Bundestagspräsident.

„Wir sollten einander kennen“

Aus einem jahrhundertealten Bestand von militärischen Traditionen habe die Bundesrepublik aus guten Gründen wenige Zeremonien übernommen, sagte Schäuble. Den zeremoniellen Akt des Zapfenstreichs jedoch, so zeigte er sich überzeugt, brauche es zur Ehrung des Dienstes, der Professionalität und der Kameradschaft der Streitkräfte – und „für ein würdiges Gedenken an die Gefallenen“.

Das persönliche Gespräch aber, zu dem der Parlamentspräsident im Nachgang seiner Worte einlud, solle keinen zeremoniellen Charakter haben. Vielmehr solle der Austausch zwischen Abgeordneten und Bundeswehrsoldaten ganz im Zeichen der Erwartungen und Bedürfnisse der Truppe stehen. Denn, so der Bundestagspräsident: „Wir stehen in einer speziellen Beziehung. Wir sind auch von Ihnen, den Angehörigen der Streitkräfte, gewählt. Und als gewählte Repräsentanten tragen wir eine besondere Verantwortung für Sie, da wir über Auslandseinsätze entscheiden. Wir sollten einander kennen, um diese Entscheidungen jeweils richtig treffen zu können.“

„Ein mutiges Versprechen“

Das Gespräch zwischen Truppe und Politik zu führen, sei nicht immer einfach, so Schäuble. Oft herrsche Sprachlosigkeit und die zivile Welt scheue sich bisweilen, die Leistung der Bundeswehr anzuerkennen: „Vielen ist fremd, dass Sie sich dem Dienst an der Waffe, der ein Dienst für uns alle ist, verschrieben haben. Dass Sie notfalls bereit sind, von Ihrer Waffe Gebrauch zu machen und Ihr Leben riskieren“. 

Wer sich dafür entscheide, Soldat zu werden, gebe „ein mutiges Versprechen“ ab, so Schäuble. Im Gegenzug brauche es deshalb „unsere Bereitschaft, uns stärker in die Lebenswelt der Streitkräfte zu begeben“. (ste/13.10.2021)

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