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Bildung

14,72 Milliarden Euro für das Bildungs- und Familienressort

Der Bundestag hat am Donnerstag, 25. September 2025, 90 Minuten lang den Etatentwurf des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend in erster Lesung beraten. Der Einzelplan 17 des Regierungsentwurfs für den Haushalt 2026 (21/600) sieht Ausgaben in Höhe von 14,72 Milliarden Euro vor gegenüber 14,2 Milliarden Euro im Jahr 2025. Bundesministerin Karin Prien (CDU) kann mit Einnahmen von 279,67 Millionen Euro rechnen (2025: 269,04 Millionen Euro). 

Der Einzelplan 17 soll nach den bis Freitag, 26. September 2025, andauernden Beratungen sämtlicher Einzelpläne des Bundes an den Haushaltsausschuss überwiesen werden.

Prien: Das Budget allein ist nicht entscheidend

Bundesbildungs- und Familienministerin Prien lobte zwar den Anstieg ihres Etats, sagte aber gleichzeitig: „Entscheidend ist nicht die Höhe des Budgets, sondern wie wirksam wir es einsetzen.“ Bildungsgerechtigkeit, Unterstützung von Familien und die Stärkung der Demokratie stünden für ihr Ministerium in den kommenden Jahren im Mittelpunkt. Sie kündigte unter anderem Vereinfachungen beim Elterngeld und Reformen beim Unterhaltsvorschuss an, betonte, künftig Jungs und junge Männer stärker in den Fokus der Kinder- und Jugendpolitik zu rücken und die ländlichen Räume besser zu unterstützen. 

Die Anhebung der Mittel für die Freiwilligendienste könnten bis zu 5.000 neue Stellen schaffen, das sei „wichtig für die Resilienz unseres Staates“. Ihren Kritikern, die ihr und ihrem Ministerium vorwerfen, Demokratieförderprogramme einstampfen zu wollen, entgegnete sie: „Wenn wir unsere Werte leben, wenn wir Vertrauen stärken und gemeinsam handeln, dann wird Demokratie nicht nur geschützt. Sie wird jeden Tag neu erfahrbar, lebendig und stark. Das ist es, wofür ich arbeite.“

AfD: Deutschland steht kurz vor dem Zusammenbruch

Aus Sicht Sebastian Maacks (AfD) befindet sich Deutschland im „Sturzflug“, denn „wir werden in den nächsten Jahren drei Zusammenbrüche erleben, bei der Rente, den Krankenkassen und dem Arbeitsmarkt infolge des Fachkräftemangels“.

Er beklagte, dass die Gesellschaft ihren Wertekompass verloren habe. Sie brauche deshalb nun Folgendes: Identität als Nation und in den Familien, Glaube und Spiritualität, „Bindungsfähigkeit“ in den Familien und „deutsche Tugenden, die das Land groß und stark gemacht haben“. Nicht überall, wo mal mehr als drei Personen zusammenkommen, sei gleich Familie, so Maack.

SPD: Präventionspolitik steht viel zu wenig im Fokus

Svenja Stadler (SPD) hatte in ihrer Rede andere Prioritäten, ihr ging es vor allem darum zu betonen, wie wichtig eine Präventionspolitik ist. Jedes sechste Kind sei übergewichtig oder adipös, immer mehr Jugendliche erlebten digital Hass und Gewalt und würden Manipulationen ausgesetzt. 

„Wir müssen unsere Kinder davor schützen!“, appellierte sie an ihre Kollegen und betonte: „Prävention setzt an, bevor etwas geheilt oder korrigiert werden muss. Prävention ist so leicht und effektiv.“ Sie stehe aber immer noch nicht genügend im Fokus politischer Entscheidungen, kritisierte Stadler.

Grüne: Die demokratische Kultur ist unter Druck

Jamila Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen) stellte fest: „Unsere demokratische Kultur steht von innen und außen unter Druck.“ Sie unterstellte der Bundesregierung, die Axt an die Demokratieförderprogramme legen zu wollen und kritisierte unter anderem die angekündigte Überprüfung von Initiativen durch den Verfassungsschutz. 

Es gebe schon jetzt genügend Mechanismen, um Verfassungsfeinde von einer Förderung auszuschließen. Die Union wolle mit diesem Schritt nur Angriffen der AfD vorbeugen, sagte Schäfer.

Linke: Regierung lässt Jugendliche mit ihren Problemen allein

Tamara Mazzi (Die Linke) warf der Regierung vor, Gelder für Sozialarbeit zu kürzen. Natürlich sei es schön, dass es mehr Geld für Freiwilligendienste gebe. „Aber was ist mit allen anderen Bereichen, wo Jugendliche so dringend Unterstützung brauchen?“ 

46 Prozent der jungen Menschen in Deutschland fühlten sich einsam und hätten das Gefühl, sie würden von der Politik nicht gesehen. „Und was macht die Regierung? Sie kürzt bei den Jugendangeboten, sie friert Mittel ein, sie lässt Träger im Regen stehen, die Prävention und Beratung bieten.“

Union: Umschichten zugunsten der Frühen Hilfen

Oliver Pöpsel (CDU/CSU) bewertete den Etat des Familienministeriums nicht so negativ. Denn die Mittel für frühkindliche Bildung seien weiter gestiegen, durch Investitionen in die Fachkräftesicherung und den Ausbau von Betreuungsangeboten und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. 

„Das sind konkrete Investitionen in die Zukunft unserer Kinder, aber auch in die Wirtschaftskraft unseres Landes“, sagte er. Pöpsel regte aber an, innerhalb des Einzelplans noch einmal umzuschichten, um zum Beispiel die Frühen Hilfen oder die Freiwilligendienste noch weiter zu stärken.

Größter Einzelposten ist das Elterngeld

Im Etat von Bildungs- und Familienministerin Prien sind für gesetzliche Leistungen für Familien 13,01 Milliarden Euro (2025: 12,9 Milliarden Euro) vorgesehen. Größter Einzelposten darin ist das Elterngeld, das mit 7,51 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist (2025: 7,41 Milliarden Euro). 

Kaum Veränderungen zum aktuellen Haushaltsjahr gibt es auch bei den Ausgaben für Kindergeld und Kinderzuschlag: Für das Kindergeld sind 227 Millionen Euro eingeplant (2025: 224 Millionen Euro), der Kinderzuschlag für geringverdienende Familien kostet den Bund, wie 2025 schon, 3,38 Milliarden Euro. Unverändert sind auch die Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz mit 1,31 Milliarden Euro.

Mehr Geld für die Kinder- und Jugendpolitik

Mehr Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die, auch wegen des geänderten Ressortzuschnitts des Ministeriums, 855,76 Millionen Euro bereitstehen (2025: 588,99 Millionen Euro). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 209 Millionen Euro in etwa auf dem gleichen Niveau liegen wie 2025 (200 Millionen Euro). 

Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 251,27 Millionen Euro (2025: 243,72 Millionen Euro). Die Stiftung Frühe Hilfen erhält wie in diesem Jahr 51 Millionen Euro.

Unterstützung der Freiwilligendienste

Ausgaben in Höhe von 457,03 Millionen Euro sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2025: 427,86 Millionen Euro). Davon entfallen 332,1 Millionen Euro auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2025: 306,4 Millionen Euro). 

Der Bundesfreiwilligendienst soll stärker unterstützt werden: 194,2 Millionen Euro sind dafür 2026 veranschlagt (2025: 184,2 Millionen Euro). Auch die anderen Freiwilligendiensten (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) sollen mehr Geld erhalten: 120,68 Millionen Euro (2025: 105,68 Millionen Euro). (che/hau/25.09.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Omid Nouripour

Omid Nouripour

© Omid Nouripour/Stefan Kaminski

Nouripour, Omid

Bundestagsvizepräsident

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Karin Prien

Karin Prien

© Karin Prien/ Frank Peter

Prien, Karin

Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Sebastian Maack

Sebastian Maack

© Sebastian Maack / Vadim Derksen

Maack, Sebastian

AfD

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Svenja Stadler

Svenja Stadler

© Svenja Stadler/ Susie Knoll

Stadler, Svenja

SPD

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Jamila Anna Schäfer

Jamila Anna Schäfer

© Jamila Anna Schäfer/ St. Kaminski

Schäfer, Jamila

Bündnis 90/Die Grünen

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Tamara Mazzi

Tamara Mazzi

© Linke Kiel/ Studioart Photography Kiel

Mazzi, Tamara

Die Linke

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Oliver Pöpsel

Oliver Pöpsel

© Oliver Pöpsel/ Oliver Radkau

Pöpsel, Oliver

CDU/CSU

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Birgit Bessin

Birgit Bessin

© Birgit Bessin/ AfD-Fraktion

Bessin, Birgit

AfD

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Martin Rabanus

Martin Rabanus

© Martin Rabanus

Rabanus, Martin

SPD

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Misbah Khan

Misbah Khan

© Misbah Khan/ Nils Leon Brauer

Khan, Misbah

Bündnis 90/Die Grünen

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Mareike Hermeier

Mareike Hermeier

© Mareike Hermeier/ Jennifer Kölker

Hermeier, Mareike

Die Linke

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Dr. Konrad Körner

Dr. Konrad Körner

© Dr. Konrad Körner/ Julia Durmann

Körner, Dr. Konrad

CDU/CSU

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Kerstin Przygodda

Kerstin Przygodda

© Kerstin Przygodda/ Daniel Schneider

Przygodda, Kerstin

AfD

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Josephine Ortleb

Josephine Ortleb

© Josephine Ortleb/SPD-Bundestagsfraktion

Ortleb, Josephine

SPD

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Dr. Götz Frömming

Dr. Götz Frömming

© Götz Frömming/ Olga Grenner

Frömming, Dr. Götz

AfD

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Melanie Bernstein

Melanie Bernstein

© Melanie Bernstein/Sebastian Busse

Bernstein, Melanie

CDU/CSU

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Martin Reichardt

Martin Reichardt

© Martin Reichardt/Daniel Schneider

Reichardt, Martin

AfD

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Felix Döring

Felix Döring

© Felix Döring / Anna Voelske

Döring, Felix

SPD

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Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 21/600 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 70 MB — Status: 15.08.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Bildung

Bildungs- und Familien­ministerium kann 16,66 Milliarden Euro ausgeben

Den Etat des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat der Bundestag am Dienstag, 25. November 2025, nach 90-minütiger Aussprache in zweiter Beratung angenommen. Dem Einzelplan 17 des Regierungsentwurfs für das Haushaltsgesetz 2026 (21/600, 21/602) stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD zu, die Oppositionsfraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke lehnten ihn ab. 

Der Entwurf sieht Ausgaben in Höhe von 14,72 Milliarden Euro vor gegenüber 14,2 Milliarden Euro im Jahr 2025. Der Mittelaufwuchs um knapp zwei Milliarden Euro auf nunmehr 16,66 Milliarden im Etat von Bundesministerin Karin Prien (CDU) im Zuge der Haushaltsberatungen (21/2061, 21/2062, 21/2063) begründet sich auch mit dem neuen Zuschnitt des Ministeriums, das um den Bereich Bildung gewachsen ist. 

AfD: Regierung belastet junge Menschen

Obwohl Deutschland „vor einer demografischen Katastrophe steht“, biete die Bundesregierung „nicht eine nennenswerte Entlastung für die arbeitende Mitte, für die Familien in unserem Land“, sagte Julian Schmidt (AfD) zu Beginn der Debatte. Stattdessen plane sie eine Rentenreform, die diese jungen Menschen noch zusätzlich belastet, die eigentlich für die zukünftigen Beitragszahler sorgen müsse. „Das ist nicht sozial. Das ist nicht gerecht. Das ist einfach nur verantwortungslos“, befand der AfD-Abgeordnete. 

Schmidt kritisierte außerdem, dass immer noch Mittel für Projekte bereitgestellt würden, „deren Nutzen mehr Fragen als Antworten aufwirft“. Konkret benannte er das Programm „Demokratie leben“. Es sei weder plural noch politisch ausgewogen. Stattdessen sei es einseitig nach links orientiert und fördere Träger, die bewusst politisch polarisierende Arbeit leisteten, statt demokratischen Dialog zu fördern. Aufgabe des Staates sei es, die Demokratie zu schützen. Er dürfe sie aber nicht politisch instrumentalisieren, sagte Schmidt.

Union: Es wird umsortiert, priorisiert und konsolidiert

Der Bundeshaushalt 2026 trägt aus Sicht von Melanie Bernstein (CDU/CSU) „die klare Handschrift unserer parlamentarischen Schwerpunkte“. Es werde umsortiert, priorisiert und mit der Konsolidierung begonnen. Besonders erfreulich, so die Unionsabgeordnete, seien die Verhandlungsergebnisse, die das Leben von Kindern, Jugendlichen und Familien positiv beeinflussen könnten. Der stärkste Akzent liege beim Kinder- und Jugendschutz. „Genau dafür schnüren wir ein acht Millionen Euro-Paket“, sagte Bernstein. 

Erstmals gebe es nun einen eigenen Haushaltstitel für die Prävention psychischer Belastungen und die Unterstützung betroffenen Kinder und Jugendlicher. Zudem werde ein E-Learning Pilotprojekt für den medizinischen und interdisziplinären Kinder- und Jugendschutz unterstützt. Für das Projekt der Malteser „Mach mit“ würden 600.000 Euro zur Verfügung gestellt, so Bernstein. Hier liege der Fokus auf der Verhinderung von Einsamkeit bei Kindern im Grundschulalter. Ein weiterer Baustein des Paketes sei der Schutz vor Obdachlosigkeit.

Grüne: Zukunftsfragen bleiben auf der Strecke

Jamila Schäfer (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, der Einzelplan 17 entscheide darüber, „wie Millionen von Familien unterstützt werden, wie wir Kinder und Jugendliche stärken, wie wir unsere Demokratie stabil halten und wie wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt ermöglichen“. Die zentralen Zukunftsfragen für junge Menschen blieben aber auf der Strecke, sagte die Grünen-Abgeordnete. Schäfer verwies auf einen Investitionsstau im Bildungssystem, wegbrechende Freizeit- und Beratungsangebote vor Ort in den Kommunen, Subventionen statt Klimaschutz und ein teurer werdendes Deutschlandticket. Zu all dem habe sie von der „Jungen Gruppe“ in der Union recht wenig gehört, sagte sie.

Schäfer sprach zudem von unterfinanzierten Demokratieprojekten. Es sei bedauerlich, dass geplante Aufwüchse beim Programm „Demokratie leben“ im Haushaltsverfahren wieder gestrichen worden seien.

SPD: Mehr für die Freiwilligendienste

Felix Döring (SPD) hielt dem entgegen, dass für das „wunderbare“ Programm „Demokratie leben“, mit dem gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit angegangen werde, 4,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung stünden. Als „persönliches Highlight in diesem Etat“ führte Döring die Regelungen zu den Freiwilligendiensten an.

Mit Blick um die Debatte um das neue Wehrdienstgesetz, machte er deutlich, dass es ihm nicht um eine Konkurrenz gehe. Es stelle sich nicht die Frage des „Entweder/Oder“. Es sei richtig, den Wehrdienst attraktiver zu machen, „auch über finanzielle Anreize“, sagte der SPD-Abgeordnete. Dabei könne man aber die Freiwilligendienste nicht leer ausgehen lassen. 50 Millionen Euro mehr als geplant stünden nun für 2026 bereit. Gar 80 Millionen Euro mehr in den Folgejahren. „Damit schaffen wir über 10.000 neue Plätze und können auch das Taschengeld erhöhen“, sagte Döring, der darin „ein richtig starkes Signal“ sieht.

Linke: Gelder für Frauenhäuser reichen nicht

Tamara Mazza (Die Linke) ging auf den heutigen Orange Day 2025 ein, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Gewalt an Frauen sei kein Randphänomen, sagte Mazza. Sie sei alltäglich, die Täter seien fast immer Männer. „Haben sie einen Migrationshintergrund, landet die Tat in der Presse“, so die Linken-Abgeordnete. „Wenn es Männer ohne Migrationshintergrund sind, die schreien, schlagen und vergewaltigen, wird darüber meist nur geschwiegen“, befand Mazza. Das Leid der Frauen werde so für rassistische Hetze missbraucht. 

Dass der Bund mehr Gelder für Frauenhäuser bereitstellen wolle, sei ein Anfang, „aber lange überfällig“, sagte Mazza. Die zusätzlichen 30 Millionen Euro änderten aber nichts großartig daran, „dass die Gelder hinten und vorne nicht reichen“.

Ministerium: Digitalpakt 2.0 vollständig finanziert

Es sei gelungen, die Mittel in zentralen Schwerpunktbereichen aufzustocken, sagte Michael Brand (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der die erkrankte Bundesministerin Karin Prien (CDU) vertrat. Damit werde für bessere Bildung gesorgt und würden die Familien gestärkt. Gleichwohl bestehe ein anhaltender Konsolidierungsbedarf, weshalb Schwerpunkte gesetzt, Reformen vorangetrieben und Strukturen neugestaltet werden müssten. 

Brand benannte beispielhaft den Digitalpakt 2.0. Diesen habe die Ampel in der letzten Wahlperiode nicht finanziell unterfüttert. Keine sechs Monate nach Antritt der neuen Bundesregierung gebe es einen gemeinsam mit den Ländern vollständig finanzierten Digitalpakt 2.0, sagte der Staatssekretär. 

Größter Einzelposten ist das Elterngeld

Im Regierungsentwurf für den Etat von Bildungs- und Familienministerin Prien sind für gesetzliche Leistungen für Familien 13,01 Milliarden Euro (2025: 12,9 Milliarden Euro) vorgesehen. Größter Einzelposten darin ist das Elterngeld, das mit 7,51 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist (2025: 7,41 Milliarden Euro). 

Kaum Veränderungen zum aktuellen Haushaltsjahr gibt es auch bei den Ausgaben für Kindergeld und Kinderzuschlag: Für das Kindergeld sind 227 Millionen Euro eingeplant (2025: 224 Millionen Euro), der Kinderzuschlag für geringverdienende Familien kostet den Bund, wie 2025 schon, 3,38 Milliarden Euro. Unverändert sind auch die Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz mit 1,31 Milliarden Euro.

Mehr Geld für die Kinder- und Jugendpolitik

Mehr Geld soll es für die Kinder- und Jugendpolitik geben, für die, auch wegen des geänderten Ressortzuschnitts des Ministeriums, 855,76 Millionen Euro bereitstehen (2025: 588,99 Millionen Euro). Die Ausgaben zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie sollen mit 209 Millionen Euro in etwa auf dem gleichen Niveau liegen wie 2025 (200 Millionen Euro). 

Die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Länder, Träger und Aufgaben der freien Jugendhilfe summieren sich auf 251,27 Millionen Euro (2025: 243,72 Millionen Euro). Die Stiftung Frühe Hilfen erhält wie in diesem Jahr 51 Millionen Euro.

Freiwilligendienste sollen stärker unterstützt werden

Ausgaben in Höhe von 457,03 Millionen Euro sind im Kapitel „Stärkung der Zivilgesellschaft, für Familien-, Gleichstellungs- und Seniorenpolitik“ enthalten (2025: 427,86 Millionen Euro). Davon entfallen 332,1 Millionen Euro auf den Haushaltstitel „Stärkung der Zivilgesellschaft“ (2025: 306,4 Millionen Euro). 

Der Bundesfreiwilligendienst soll stärker unterstützt werden: 194,2 Millionen Euro sind dafür 2026 veranschlagt (2025: 184,2 Millionen Euro). Auch die anderen Freiwilligendienste (Freiwilliger Sozialer Dienst, Freiwilliger Ökologischer Dienst, Internationaler Jugendfreiwilligendienst) sollen mehr Geld erhalten: 120,68 Millionen Euro (2025: 105,68 Millionen Euro). (hau/25.11.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Omid Nouripour

Omid Nouripour

© Omid Nouripour/Stefan Kaminski

Nouripour, Omid

Bundestagsvizepräsident

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Julian Schmidt

Julian Schmidt

© Julian Schmidt/Vadim Derksen

Schmidt, Julian

AfD

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Melanie Bernstein

Melanie Bernstein

© Melanie Bernstein/Sebastian Busse

Bernstein, Melanie

CDU/CSU

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Jamila Anna Schäfer

Jamila Anna Schäfer

© Jamila Anna Schäfer/ St. Kaminski

Schäfer, Jamila

Bündnis 90/Die Grünen

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Felix Döring

Felix Döring

© Felix Döring / Anna Voelske

Döring, Felix

SPD

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Tamara Mazzi

Tamara Mazzi

© Linke Kiel/ Studioart Photography Kiel

Mazzi, Tamara

Die Linke

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Dr. Anja Weisgerber

Dr. Anja Weisgerber

© Dr. Anja Weisgerber/Tobias Koch

Weisgerber, Dr. Anja

CDU/CSU

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Martin Reichardt

Martin Reichardt

© Martin Reichardt/Daniel Schneider

Reichardt, Martin

AfD

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Jasmina Hostert

Jasmina Hostert

© Jasmina Hostert/ Anna Voelske

Hostert, Jasmina

SPD

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Nyke Slawik

Nyke Slawik

© Nyke Slawik/ Dominik Butzmann

Slawik, Nyke

Bündnis 90/Die Grünen

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Kathrin Gebel

Kathrin Gebel

© Kathrin Gebel/ Nicklas Kurzweil

Gebel, Kathrin

Die Linke

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Michael Brand

Michael Brand

© Michael Brand / Tobias Koch

Brand (Fulda), Michael

Parlamentarischer Staatssekretär für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Sebastian Maack

Sebastian Maack

© Sebastian Maack / Vadim Derksen

Maack, Sebastian

AfD

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Saskia Esken

Saskia Esken

© SPD-Parteivorstand / Susie Knoll

Esken, Saskia

SPD

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Anja Reinalter

Anja Reinalter

© Anja Reinalter/ Andrea Ege

Reinalter, Dr. Anja

Bündnis 90/Die Grünen

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Oliver Pöpsel

Oliver Pöpsel

© Oliver Pöpsel/ Oliver Radkau

Pöpsel, Oliver

CDU/CSU

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Gereon Bollmann

Gereon Bollmann

© Gereon Bollmann / privat

Bollmann, Gereon

AfD

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Truels Reichardt

Truels Reichardt

© Truels Reichardt/ SPD

Reichardt, Truels

SPD

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Christian Zaum

Christian Zaum

© Christian Zaum/ Medienabteilung der AfD-Fraktion

Zaum, Christian

AfD

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Marvin Schulz

© Marvin Schulz/ Lukas Nitschke

Schulz, Marvin

CDU/CSU

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Josephine Ortleb

Josephine Ortleb

© Josephine Ortleb/SPD-Bundestagsfraktion

Ortleb, Josephine

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 21/600 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 70 MB — Status: 15.08.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/602 - Unterrichtung: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026) - Drucksache 21/600 - und Finanzplan des Bundes 2025 bis 2029 - Drucksache 21/601 - Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung
    PDF | 203 KB — Status: 22.10.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/2061 - Ergänzung zu den Beschlussempfehlungen: zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026) - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 -
    PDF | 19 MB — Status: 21.11.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/2062 - Beschlussempfehlung: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 678 KB — Status: 20.11.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/2063 - Bericht: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 3 MB — Status: 21.11.2025
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Beschluss

  • Einzelplan 17 in Ausschussfassung angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

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© Deutscher Bundestag

Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw39-de-bildung-1104100

Stand: 29.12.2025