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Digitales

Weniger Mittel für die Digitalpolitik

Über die Finanzplanung des neu eingerichteten Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) hat der Bundestag am Donnerstag, 25. September 2025, beraten. Digitalminister Dr. Karsten Wildberger (CDU) kann im Jahr 2026 mit etwas weniger Mitteln für seine digitalpolitischen Vorhaben rechnen als im laufenden Jahr. 

Ein Einzelplan für sein Ministerium liegt im Etatentwurf für den Haushalt 2026 (21/600) allerdings noch nicht vor. In den neu zu schaffenden Einzelplan 24 für das BMDS sollen Ausgaben aus den Einzelplänen 04 (Bundeskanzleramt), 06 (Bundesinnenministerium), 07 (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz), 08 (Bundesfinanzministerium), 09 (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) und 12 (Bundesverkehrsministerium) umgeschichtet werden. Der Einzelplan soll erst im parlamentarischen Verfahren entstehen. 

Minister: Es geht um das Betriebssystem des Landes

Digitalminister Wildberger betonte in der Debatte, dass, wenn es um Digitalisierung und Staatsmodernisierung gehe, gehe es um nichts Geringeres als „das Betriebssystem des Landes, und heute geht es um das nächste große Update“, sagte Wildberger. Mit dem Haushalt 2026 bekomme sein Ministerium erstmals einen eigenen vollständigen Einzelplan, für den mit dem Haushalt 2025 der Grundstein gelegt worden sei, so Wildberger. 

Es gehe nicht um „abstrakte Programme und Wünsche“, es gehe um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, die Leistungsfähigkeit des Staates, die Zufriedenheit der Bürger und damit auch um die „Glaubwürdigkeit unserer Demokratie“, sagte der Digitalminister. Wildberger betonte, es werde an einer konkreten Modernisierungsagenda des Bundes gearbeitet, in der ein Fahrplan festgelegt werden soll, und ebenso mit den Ländern „mit Hochdruck“ an einer föderalen Modernisierungsagenda gearbeitet.

Breitbandausbau und Digitalisierung der Verwaltung

Als ein „Möglichmacher“ für weitere Veränderungen sei das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität besonders wichtig. Hier stünden 2026 rund 2,2 Milliarden Euro für den Breitbandausbau sowie 650 Millionen Euro für die Digitalisierung der Verwaltung zur Verfügung.

„Diese Mittel sind ein wichtiges Kapital für den Standort“, die klug eingesetzt werden müssten, sagte Wildberger. Ein wichtiger Schritt sei auch, dass ein Komptenzzentrum für Projektmanagement eingeführt werde, um den „Umsetzungsmuskel“ stärker aufzubauen, sagte Wildberger.

CDU/CSU betont digitale Souveränität

Das unterstützte Ralph Brinkhaus (CDU/CSU), der auch das Thema digitaler Souveränität adressierte.

Der Unionspolitiker erläuterte, dass 70 Prozent aller Cloud-Daten bei US-amerikanischen Anbietern lägen und 75 Prozent der Halbleiter aus Asien kämen. 

AfD: Regierung zieht nicht an einem Strang

Scharfe Kritik am Stand des Aufbaus des Ministeriums kam von AfD-Digitalpolitiker Ruben Rupp. Er monierte, dass immer noch kein eigener Einzelplan des BMDS vorliege und die Zwischenbilanz des Ministeriums nicht ausreiche. „Die Bundesregierung zieht nicht an einem Strang“, sagte er. Es gehe viel um schöne Worte, allerdings fehlten konkrete Vorschläge und Kompetenzen. 

Der Minister werde von seinen Kollegen „im Regen stehen gelassen“, so Rupp. Dabei dränge die Zeit: Wenn es nicht bald einen „radikalen Bürokratie-Kahlschlag“ und „eine Antwort auf die Energiefrage“ gebe, werde das Land schon im nächsten Jahrzehnt „vollständig in der Hand von China und den USA sein“, sagte Rupp.

SPD: Besorgniserregende IT-Sicherheit

Martin Gerster (SPD) widmete sich in seiner Rede der IT-Sicherheit und den jüngsten Vorfällen an europäischen Flughäfen: „Dieser Vorfall und andere zeigen: Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland ist besorgniserregend“, sagte der Haushaltspolitiker. Digitalisierung, zunehmende Vernetzung und der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) vergrößerten Angriffsflächen zudem weiter. Die Folge solcher Angriffe sei das Zurückfallen auf „Stift und Papier“ – neben immensen wirtschaftlichen Schäden und Vertrauensverlust, so Gerster.

„Digitalisierung und Modernisierung müssen daher zwingend einhergehen mit wirksamer IT-Sicherheit“, betonte er. Er sei froh, dass das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität Investitionen in diesem Bereich ermögliche. Nötig sei eine an die Bedrohungslage angepasste Strategie für Cybersicherheit. Ohne eine solche könnten die Investitionen nicht effektiv eingesetzt werden.

Grüne: Aus dem Silodenken der Ministerien herauskommen

Für Bündnis 90/Die Grünen sagte Ricarda Lang, der Haushalt 2026 mit dem Sondervermögen biete die „historische Chance“, in Digitalisierung und digitale Souveränität zu investieren. „Nutzen Sie diese Chance“, rief sie dem Minister zu. Nötig dafür sei, „aus dem Silodenken“ der Ministerien herauszukommen und ein Projektmanagement zu etablieren, das verhindere, „dass Gelder in dysfunktionale Strukturen versenkt werden“, sagte Lang. 

Das Geld, was für Infrastruktur vorgesehen sei, müsse auch tatsächlich dafür ausgegeben werden, betonte sie weiter. Wenn etwa Steuersenkungen über Schulden finanziert würden, habe die nächste Generation sowohl Mängel bei der Digitalisierung, eine kaputte Infrastruktur als auch Zinskosten. Das könne ihr gegenüber nicht gerecht sein, sagte Lang.  

Linke vermisst Strategie für digitale Unabhängigkeit

Donata Vogtschmidt (Die Linke) begrüßte, dass der im Haushalt 2025 noch „sträflich vernachlässigten“ Cybersicherheit nun im Entwurf für 2026 wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werde. An der geplanten Umsetzung für mehr zivile IT-Sicherheit kämen ihr aber bereits heute Zweifel, sagte die Digitalpolitikerin. Im Haushalt suche man zudem vergeblich nach einer Strategie für digitale Unabhängigkeit, sagte sie. 

Beim Thema KI sei relevant, welche KI-Lösungen gesellschaftlich nötig seien, die die Lebens- und Arbeitsqualität verbessern. „Dazu braucht es auch nicht größere Rechenzentren, sondern eine lebendige Open-Source-Community“, sagte Vogtschmidt.

2,25 Milliarden Euro für flächendeckenden Breitbandausbau

Ein Großteil der Infrastruktur-Investitionen findet sich weiterhin in der Titelgruppe 06 des Wirtschaftsplans für das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität. Für die Unterstützung des flächendeckenden Breitbandausbaus sind dort nunmehr 2,25 Milliarden Euro im Soll 2026 vorgesehen (2025: 2,93 Milliarden Euro). Der Breitbandausbau bleibt damit der Ausgabenschwerpunkt. 

Auch für die Unterstützung des Mobilfunkausbaus sind im Wirtschaftsplan des Sondervermögens mit 200 Millionen Euro im Soll weniger Mittel als im Soll 2025 (366,79 Millionen Euro) veranschlagt.

Digitalisierung der Verwaltung

Im Bereich der Digitalisierung der Verwaltung, einer der neuen Zuständigkeiten des Hauses, stehen für das europäische Identitätsökosystem rund 162 Millionen Euro im Soll zur Verfügung (2025: 131 Millionen Euro), für das Bürgerkonto beziehungsweise die Infrastruktur sind 256 Millionen Euro im Soll 2026 (2025: 243 Millionen Euro) veranschlagt. Mit 194 Millionen Euro im Soll 2026 (2025: 263 Millionen Euro) stehen für die Modernisierung der Registerlandschaft weniger Mittel zur Verfügung als im laufenden Jahr. Für die Transformation und IT-Dienstleistungen stehen mit 45 Millionen Euro unverändert Mittel bereit.

Im bisher für die digitalpolitischen Projekte relevanten Kapitel 1204 („Digitale Infrastruktur“) des Bundesverkehrsministeriums (vormals: Bundesministerium für Digitales und Verkehr) stehen laut Regierungsentwurf (Einzelplan 12) mit 162 Millionen Euro (2025 Soll: 213 Millionen Euro) rund 50,94 Millionen Euro weniger Mittel für den Ausbau digitaler Infrastrukturen zur Verfügung. Für dieses Jahr sind im Einzelplan 12 Haushaltsreste aus Vorjahren in Höhe von 273,72 Millionen Euro ausgewiesen. Einnahmen sind in dem Kapitel keine vorgesehen.

Für Aktivitäten im Bereich der nationalen und internationalen Digitalpolitik sollen Digitalminister Wildberger weiterhin 5,66 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Für Leistungen an die Bundesnetzagentur zur Durchführung von TK-Aufträgen sind 15,5 Millionen Euro (2025: 14,8 Millionen Euro) vorgesehen. Für das Gigabitbüro des Bundes sind weiterhin 3,6 Millionen Euro veranschlagt.

Keine Mittel für Umsetzung der 5x5G-Strategie eingeplant

Die Zuweisungen und Zuschüsse sinken überwiegend. Für die Umsetzung der 5x5G-Strategie sind im Entwurf 2026 keine Mittel mehr eingeplant (2025: 5,95 Millionen Euro). Für Verwaltungsausgaben der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) stehen 21,2 Millionen Euro (2025: 18,6 Millionen Euro) bereit. Für die Entwicklung und Erprobung neuer softwaregestützter Netztechnologien stehen statt 4,2 Millionen Euro an Zuschüssen nur noch 800.000 Euro bereit. 

Auch für die Förderung eines verkehrsübergreifenden Mobilitätssystems auf Grundlage des automatisierten, autonomen und vernetzten Fahrens sinken die Zuschüsse von rund 45,47 Millionen Euro auf nun 37,01 Millionen Euro.

Bei Forschung zu Drohnen und Lufttaxis wird gekürzt

In der Titelgruppe 01 „Digitale Innovationen“ sind Ausgaben in Höhe von rund 58,79 Millionen Euro (2025: 91,35 Millionen Euro) ausgewiesen. Kürzungen betreffen hier unter anderem den Bereich „Innovative Anwendungen von künstlicher Intelligenz“: Während 2025 noch 49,35 Millionen Euro zur Verfügung standen, sollen es 2026 nur noch 20 Millionen Euro sein. 

Ebenfalls gekürzt wird bei Zuschüssen für innovative Forschung im Bereich unbemannter Luftfahrt wie Drohnen und Lufttaxis, für die die Zuschüsse mit 500.000 Euro im Vergleich zu 3,7 Millionen im Soll 2025 deutlich niedriger ausfallen. (lbr/hau/25.09.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Bodo Ramelow

Bodo Ramelow

© Die Linke Thüringen

Ramelow, Bodo

Bundestagsvizepräsident

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Dr. Karsten Wildberger

Dr. Karsten Wildberger

© Karsten Wildberger/ Woithe

Wildberger, Dr. Karsten

Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung

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Ruben Rupp

Ruben Rupp

© Deutscher Bundestag

Rupp, Ruben

AfD

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Martin Gerster

Martin Gerster

© Martin Gerster/Maximilian König

Gerster, Martin

SPD

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Ricarda Lang

Ricarda Lang

© Grüne Fraktion/ Stefan Kaminski

Lang, Ricarda

Bündnis 90/Die Grünen

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Donata Vogtschmidt

Donata Vogtschmidt

© Donata Vogtschmidt/ Heidi Scherm

Vogtschmidt, Donata

Die Linke

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Ralph Brinkhaus

Ralph Brinkhaus

© Ralph Brinkhaus/TOKORAPHY/Tobias Koch

Brinkhaus, Ralph

CDU/CSU

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Beatrix von Storch

Beatrix von Storch

© Vadim Derksen

Storch, Beatrix von

AfD

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Sergej Minich

Sergej Minich

© AfD-Fraktion

Minich, Sergej

AfD

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Dr. Carolin Wagner

Dr. Carolin Wagner

© Dr. Carolin Wagner/ Inga Haar

Wagner, Dr. Carolin

SPD

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Anna Lührmann

Anna Lührmann

© photothek/ Trutschel

Lührmann, Dr. Anna

Bündnis 90/Die Grünen

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Sonja Lemke

Sonja Lemke

© Deutscher Bundestag/ Inga Haar

Lemke, Sonja

Die Linke

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Dr. Konrad Körner

Dr. Konrad Körner

© Dr. Konrad Körner/ Julia Durmann

Körner, Dr. Konrad

CDU/CSU

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Robin Jünger

Robin Jünger

© Robin Jünger / Pete Ruppert

Jünger, Robin

AfD

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Maja Wallstein

Maja Wallstein

© Maja Wallstein/ Susie Knoll

Wallstein, Maja

SPD

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Rebecca Lenhard

Rebecca Lenhard

© Grüne Bundestagsfraktion/ Stefan Kaminski

Lenhard, Rebecca

Bündnis 90/Die Grünen

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Martin Plum

Martin Plum

© Martin Plum/Gebhard Bücker Fotografie

Plum, Dr. Martin

CDU/CSU

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Alexander Arpaschi

Alexander Arpaschi

© Alexander Arpaschi / Nikolaus Becker

Arpaschi, Alexander

AfD

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Matthias David Mieves

Matthias David Mieves

© Matthias Mieves/ Photothek Media Lab

Mieves, Matthias David

SPD

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Franziska Hoppermann

Franziska Hoppermann

© Franziska Hoppermann/ Tobias Koch

Hoppermann, Franziska

CDU/CSU

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Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 21/600 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 70 MB — Status: 15.08.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Digitales

Bundestag genehmigt 1,36 Milliarden Euro für digitalpolitische Vorhaben

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben den Etat des neu eingerichteten Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) am Donnerstag, 25. September 2025, nach einer 90-minütigen Debatte nach zweiter Beratung angenommen. Dem Einzelplan 24 des Regierungsentwurfs für das Haushaltsgesetz 2026 (21/600, 21/602) stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD zu, die Oppositionsfraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke lehnten ihn ab. Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) kann somit im Jahr 2026 mit 1,36 Milliarden Euro für seine digitalpolitischen Vorhaben rechnen. 

Das ist das Ergebnis der Haushaltsberatungen, bei denen Ausgaben aus den Einzelplänen 04 (Bundeskanzleramt), 06 (Bundesinnenministerium), 07 (Bundesjustizministerium), 08 (Bundesfinanzministerium), 09 (Bundeswirtschaftsministerium) und 12 (Bundesverkehrsministerium) des Haushaltsplans für 2026 in den damit erstmals mit Zahlen unterlegten Einzelplan 24 umgeschichtet wurden. 

Zu der Abstimmung über den Etat des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung hat der Haushaltsausschuss Beschlussempfehlungen (21/2061, 21/2062) und einen Bericht (21/2063) abgegeben. 

AfD: Ambitionierten Zielen fehlt der Strom

Robin Jünger (AfD) zeigte sich zu Beginn der Debatte enttäuscht vom Haushaltsentwurf. Dieser sei nichts weiter als „ein Platzhalter“. Das Kabinett formuliere große Versprechen, schaffe aber nicht die Grundlage dafür, dass diese erfüllbar würden, sagte Jünger mit Blick auf die Energiepolitik. 

„Sie wollen Hightech, haben aber keinen Strom“, sagte er. Die Wahrheit hinter dem Haushalt sei, dass sich die Bundesregierung für Zukunftsvisionen feiern lasse, aber die Grundvoraussetzungen ignoriere. Deutschland halte an einer Energiewende fest, „die alles zerstört, was irgendwie grundlastfähig ist“, kritisierte Jünger weiter. „Sie wollen KI-Cluster, aber erzeugen Stromlücken. Sie wollen digitale Souveränität, haben nicht mal energetische Souveränität. Und Sie locken Investoren, aber können nichts liefern“, kritisierte Jünger.

Union: Leistungsfähiger, digitaler, sicherer und bürgerfreundlicher 

Franziska Hoppermann (CDU/CSU) sah im Haushalt hingegen einen „entscheidenden Schritt“ zur Modernisierung des Landes sowie eine „grundlegende Weichenstellung“ dafür, dass der Staat leistungsfähiger, digitaler, sicherer und bürgerfreundlicher werde. 

Die Haushaltspolitikerin betonte, dass aus den ersten Bausteinen im Haushalt 2025 bereits eine tragfähige Architektur entstanden sei. Mit dem Einzelplan würden sowohl die strategische Digitalpolitik als auch die Grundlagen der Bundes-IT und die Modernisierung der Verwaltung finanziert. Der Haushalt zeige, wie Zuständigkeiten gebündelt würden und wie das Ministerium seine Rolle als strategisches Ressort einnehme. Ein besonderer Fokus liege auf der IT-Konsolidierung und den Netzen des Bundes, dem Bürokratieabbau, der Cybersicherheit und den digitalen Kompetenzen, sagte Hoppermann.

Minister will moderne Infrastruktur und digitale Souveränität

Digitalminister Dr. Karsten Wildberger (CDU) sagte, der Haushalt sei das Versprechen an die Bürgerinnen und Bürger, dass das Land digitaler, handlungsfähiger und souveräner werde. Im Zentrum stünden neben dem handlungsfähigen Staat die Modernisierung der Infrastruktur und die digitale Souveränität. 

Heute verfügten 53 Prozent der Haushalte über einen Glasfaser-Anschluss. Bis zum Ende der Legislaturperiode wolle man diesen Wert auf 75 Prozent steigern, betonte Wildberger.

Grüne: Staat soll mehr auf Open Source setzen

Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen) lobte die konstruktive Zusammenarbeit am Entwurf und an dem gemeinsamen Ziel, das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates wiederherzustellen. „Ein funktionierender Staat ist der beste Schutz für unsere Demokratie“, betonte sie. Dabei kämen einer funktionierenden Daseinsvorsorge, Infrastruktur und der öffentlichen Verwaltung eine zentrale Rolle zu.

Allerdings gebe es auch Leerstellen im Einzelplan: In puncto digitale Souveränität sei es zwar gut, dass das Zentrum Digitale Souveränität (ZenDiS) mit mehr Mitteln ausgestattet werde, nur reiche dies nicht angesichts der aktuellen Lage. 2024 habe Deutschland 1,3 Milliarden Euro allein für Lizenzen ausgegeben. Würde der Staat mehr auf Open Source setzen, würde dies auch die Wirtschaft ermutigen, sagte Lang. Lang monierte zudem, dass es in der aktuellen Debatte trotz der Zuständigkeit des Ministeriums für Staatsmodernisierung überhaupt nicht um die Modernisierung des Sozialstaats gehe. 

SPD: Mittel wirksam und wirtschaftlich einsetzen

Haushaltspolitiker Martin Gerster (SPD) betonte, dass die Koalition massiv in den Zusammenhalt der Gesellschaft investiere. Aufgaben wie der Breitbandausbau oder das Schließen von Funklöchern seien auch durch Mittel des Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität abgesichert. 

Da digitale Souveränität ein wichtiges Thema mit höchster Priorität sei, habe der Finanzminister zudem 500 Millionen Euro zusätzlich für das ZenDiS und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) bereitgestellt, sagte Gerster. Durch die sieben Maßgabebeschlüsse seien zudem konkrete Leitplanken für das Handeln des Ministeriums gezogen worden, um unter anderem mehr Planung, Steuerung und Kontrolle bei Digitalprojekten zu erreichen und Haushaltsmittel „wirksamer und wirtschaftlicher“ einzusetzen.

Linke vermisste eine klare Linie

Für die Linksfraktion bemängelte Sascha Wagner (Die Linke) das Tempo der Bundesregierung: Diese habe sechs Monate gebraucht, um den Einzelplan des neuen Ministeriums aufzustellen. Zudem stelle sich die Frage, wie sinnvoll ein Ministerium sei, das im Kernhaushalt lediglich über 1,3 Milliarden Euro verfüge. Der Großteil der Mittel liege im Sondervermögen Infrastruktur, das nicht für Transparenz und Effizienz stehe. Eine klare Linie mit einer klaren Investitionsquote sei dort nicht zu erkennen. Zu befürchten sei zudem, dass das Ministerium „zu einem Sammelbecken für Projekte“ werde, sagte Wagner.

Nötig sei neben Mut zu echten Reformen eine digitale Gesamtstrategie, die schnelle Lösungen für die Kommunen beinhalte. Diese tragen den größten Teil der praktischen Verwaltungsdigitalisierung und benötigten organisatorische und personelle Unterstützung für komplexe Digitalisierungsvorhaben, etwa in Form von Weiterbildungsangeboten oder einem bundesweit nutzbares Lizenz- und Beschaffungsmanagement, forderte Wagner. Das senke zudem die Kosten und vereinfache die Verfahren.

2,25 Milliarden Euro für flächendeckenden Breitbandausbau

Ein Großteil der Infrastruktur-Investitionen findet sich weiterhin in der Titelgruppe 06 des Wirtschaftsplans für das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität. Für die Unterstützung des flächendeckenden Breitbandausbaus sind dort nunmehr 2,25 Milliarden Euro im Soll 2026 vorgesehen (2025: 2,93 Milliarden Euro). Der Breitbandausbau bleibt damit der Ausgabenschwerpunkt. 

Auch für die Unterstützung des Mobilfunkausbaus sind im Wirtschaftsplan des Sondervermögens mit 200 Millionen Euro im Soll weniger Mittel als im Soll 2025 (366,79 Millionen Euro) veranschlagt.

Digitalisierung der Verwaltung

Im Bereich der Digitalisierung der Verwaltung, einer der neuen Zuständigkeiten des Hauses, stehen dort für das europäische Identitätsökosystem rund 162 Millionen Euro im Soll zur Verfügung (2025: 131 Millionen Euro), für das Bürgerkonto beziehungsweise die Infrastruktur sind 256 Millionen Euro im Soll 2026 (2025: 243 Millionen Euro) veranschlagt. Mit 194 Millionen Euro im Soll 2026 (2025: 263 Millionen Euro) stehen für die Modernisierung der Registerlandschaft weniger Mittel zur Verfügung als im laufenden Jahr. Für die Transformation und IT-Dienstleistungen stehen mit 45 Millionen Euro unverändert Mittel bereit.

Im bisher für die digitalpolitischen Projekte relevanten Kapitel „Digitale Infrastruktur“ des Bundesverkehrsministeriums (vormals: Bundesministerium für Digitales und Verkehr) stehen laut Regierungsentwurf (Einzelplan 12) mit 162 Millionen Euro (2025 Soll: 213 Millionen Euro) rund 50,94 Millionen Euro weniger Mittel für den Ausbau digitaler Infrastrukturen zur Verfügung. Für dieses Jahr sind im Einzelplan 12 Haushaltsreste aus Vorjahren in Höhe von 273,72 Millionen Euro ausgewiesen. Einnahmen sind in dem Kapitel keine vorgesehen.

Für Aktivitäten im Bereich der nationalen und internationalen Digitalpolitik sollen Digitalminister Wildberger weiterhin 5,66 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Für Leistungen an die Bundesnetzagentur zur Durchführung von Telekommunikationsaufträgen sind 15,5 Millionen Euro (2025: 14,8 Millionen Euro) vorgesehen. Für das Gigabitbüro des Bundes sind weiterhin 3,6 Millionen Euro veranschlagt.

Keine Mittel für Umsetzung der 5x5G-Strategie eingeplant

Die Zuweisungen und Zuschüsse sinken überwiegend; für die Umsetzung der 5x5G-Strategie sind im Entwurf 2026 keine Mittel mehr eingeplant (2025: 5,95 Millionen Euro). Für Verwaltungsausgaben der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) stehen 21,2 Millionen Euro (2025: 18,6 Millionen Euro) bereit. 

Für die Entwicklung und Erprobung neuer softwaregestützter Netztechnologien stehen statt 4,2 Millionen Euro an Zuschüssen nur noch 800.000 Euro bereit. Auch für die Förderung eines verkehrsübergreifenden Mobilitätssystems auf Grundlage des automatisierten, autonomen und vernetzten Fahrens sinken die Zuschüsse von rund 45,47 Millionen Euro auf nun 37,01 Millionen Euro.

Bei Forschung zu Drohnen und Lufttaxis wird gekürzt

In der Titelgruppe 01 „Digitale Innovationen“ sind Ausgaben in Höhe von rund 58,79 Millionen Euro (2025: 91,35 Millionen Euro) ausgewiesen. Kürzungen betreffen hier unter anderem den Bereich „Innovative Anwendungen von künstlicher Intelligenz“: Während 2025 noch 49,35 Millionen Euro zur Verfügung standen, sollen es 2026 nur noch 20 Millionen Euro sein. 

Ebenfalls gekürzt wird bei Zuschüssen für innovative Forschung im Bereich unbemannter Luftfahrt wie Drohnen und Lufttaxis, für die die Zuschüsse mit 500.000 Euro im Vergleich zu 3,7 Millionen im Soll 2025 deutlich niedriger ausfallen. (lbr/hau/25.11.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Josephine Ortleb

Josephine Ortleb

© Josephine Ortleb/SPD-Bundestagsfraktion

Ortleb, Josephine

Bundestagsvizepräsidentin

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Robin Jünger

Robin Jünger

© Robin Jünger / Pete Ruppert

Jünger, Robin

AfD

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Franziska Hoppermann

Franziska Hoppermann

© Franziska Hoppermann/ Tobias Koch

Hoppermann, Franziska

CDU/CSU

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Ricarda Lang

Ricarda Lang

© Grüne Fraktion/ Stefan Kaminski

Lang, Ricarda

Bündnis 90/Die Grünen

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Martin Gerster

Martin Gerster

© Martin Gerster/Maximilian König

Gerster, Martin

SPD

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Sascha Wagner

Sascha Wagner

© DBT / Inga Haar

Wagner, Sascha

Die Linke

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Ronja Kemmer

Ronja Kemmer

© Ronja Kemmer/ Tobias Koch

Kemmer, Ronja

CDU/CSU

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Sergej Minich

Sergej Minich

© AfD-Fraktion

Minich, Sergej

AfD

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Armand Zorn

Armand Zorn

© Armand Zorn / Photothek Media Lab

Zorn, Armand

SPD

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Dr. Moritz Heuberger

Dr. Moritz Heuberger

© Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion/ Stefan Kaminski

Heuberger, Dr. Moritz

Bündnis 90/Die Grünen

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Sonja Lemke

Sonja Lemke

© Deutscher Bundestag/ Inga Haar

Lemke, Sonja

Die Linke

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Dr. Karsten Wildberger

Dr. Karsten Wildberger

© Karsten Wildberger/ Woithe

Wildberger, Dr. Karsten

Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung

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Tobias Ebenberger

Tobias Ebenberger

© D. Ebenberger

Ebenberger, Tobias

AfD

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Johannes Schätzl

Johannes Schätzl

© Johannes Schätzl/ Maximilian König

Schätzl, Johannes

SPD

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Alexander Arpaschi

Alexander Arpaschi

© Alexander Arpaschi / Nikolaus Becker

Arpaschi, Alexander

AfD

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Joachim Ebmeyer

Joachim Ebmeyer

© CDU-Kreisverband Herford / Paul Schneider

Ebmeyer, Joachim

CDU/CSU

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Sebastian Maack

Sebastian Maack

© Sebastian Maack / Vadim Derksen

Maack, Sebastian

AfD

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Dr. Carolin Wagner

Dr. Carolin Wagner

© Dr. Carolin Wagner/ Inga Haar

Wagner, Dr. Carolin

SPD

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Maximilian Kneller

Maximilian Kneller

© Maximilian Kneller/ Tobias Ebenberger

Kneller, Maximilian

AfD

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Dr. Carolin Wagner

Dr. Carolin Wagner

© Dr. Carolin Wagner/ Inga Haar

Wagner, Dr. Carolin

SPD

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Ruben Rupp

Ruben Rupp

© Deutscher Bundestag

Rupp, Ruben

AfD

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Hansjörg Durz

Hansjörg Durz

© Hansjörg Durz/ Hendrik Steffens

Durz, Hansjörg

CDU/CSU

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Parsa Marvi

Parsa Marvi

© Parsa Marvi/ photothek.net

Marvi, Parsa

SPD

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Omid Nouripour

Omid Nouripour

© Omid Nouripour/Stefan Kaminski

Nouripour, Omid

Bundestagsvizepräsident

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Dokumente

  • 21/600 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 70 MB — Status: 15.08.2025
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  • 21/602 - Unterrichtung: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026) - Drucksache 21/600 - und Finanzplan des Bundes 2025 bis 2029 - Drucksache 21/601 - Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung
    PDF | 203 KB — Status: 22.10.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/2061 - Ergänzung zu den Beschlussempfehlungen: zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026) - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 -
    PDF | 19 MB — Status: 21.11.2025
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  • 21/2062 - Beschlussempfehlung: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 678 KB — Status: 20.11.2025
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  • 21/2063 - Bericht: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 3 MB — Status: 21.11.2025
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Beschluss

  • Einzelplan 24 in Ausschussfassung angenommen

Tagesordnung

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© Deutscher Bundestag

Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

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Stand: 25.12.2025