Mia möchte ihren (neuen) Schwung beibehalten

Mia aus Südafrika an der Spree (IPS Afrika-Teilnehmerin 2025) (© privat)
Warum haben Sie Deutsch gelernt?
Ich habe in der 8. Klasse angefangen, Spanisch zu lernen, aber habe nach kurzer Zeit gemerkt, dass mir das Lernen der deutschen Sprache auch Spaß machen würde, weil sowohl Afrikaans als auch Deutsch germanische Sprachen sind, sogenannte Sprachcousins. Die Vorfahren meiner Oma väterlicherseits stammten aus Rügen und dieser Teil meiner Geschichte war mir völlig unbekannt. Ich habe in der 9. Klasse Deutsch als Fach gewählt und hatte eine Lehrerin, die mich begeistert hat. Unsere Deutschklasse hatte jede Woche Kuchenfreitag, und dort habe ich erfahren, wie schön es sein kann, eine Fremdsprache zu lernen. In großem Maße wird mein Leben seit 2015 durch meine Vorliebe für die deutsche Sprache geprägt.
Warum haben Sie sich für das IPS-Programm beworben?
Es gab mehrere Gründe, warum ich mich für das IPS-Programm beworben habe. Erstens wollte ich lernen, wie man sich mehr politisch engagieren kann. Zweitens wollte ich mehr über den parlamentarischen Alltag lernen. Drittens wollte ich ein funktionierendes, demokratisches System aus erster Hand erleben.
Was waren Ihre Programmhighlights?
Es fällt mir unheimlich schwer, meine Highlights kurz zusammenzufassen, aber das wichtigste Erlebnis war bestimmt die dekoloniale Stadtführung. Dort haben wir über die grausame koloniale Geschichte Deutschlands erfahren. Die Stadttour hat mir gezeigt, welche wichtige Rolle wir als Südafrikaner und Afrikaner im deutschen und europäischen Zusammenleben spielen könnten, wenn wir moderne Stereotypen regelmäßiger und deutlicher ansprechen würden.
Wie würden Sie Ihre Zeit in Berlin in drei Worten zusammenfassen?
Treibend, uneingeschränkt, demokratisch!
Was sind Ihre Zukunftspläne?
Ich möchte mich mehr für Tierschutz, Denkmalschutz und Korruptionsbekämpfung einsetzen, indem ich Mitglied einer politischen Partei werden will. Ein weiteres Ziel wäre die Absolvierung einer Ausbildung im Fachbereich Konferenzdolmetschen, was sich natürlich für die Politik und das Parlament eignet.
Welche Tipps haben Sie für zukünftige Teilnehmer und Teilnehmerinnen, um das Beste aus ihrem Aufenthalt in Berlin zu machen?
Seien Sie mutig! Es gibt keine dummen Fragen. Sie haben die Zügel in der Hand und können entweder das Beste aus Ihrer Erfahrung machen oder nach Hause gehen und sich fragen, was falsch gelaufen ist. Das IPS-Programm wird Ihnen die Augen öffnen, wie Demokratie aussehen kann, und das ist schwer zu akzeptieren, aber vergessen Sie nicht, was Heimat ausmacht.