29.03.2021 Wirtschaft und Energie — Unterrichtung — hib 407/2021

Stand und Perspektiven der maritimen Wirtschaft

Berlin: (hib/PEZ) Die maritime Wirtschaft ist nach Ansicht der Bundesregierung eine der tragenden Säulen des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Das Umsatzvolumen werde auf mehr als 40 Milliarden Euro geschätzt, erklärt die Bundesregierung in dem als Unterrichtung (19/27975) vorgelegten siebten Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland. Knapp 200.000 Beschäftigte in der Branche erzielten eine Wertschöpfung in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Über die gesamte Wertschöpfungskette kämen weitere 200.000 Arbeitsplätze hinzu bei einer zusätzlichen Wertschöpfung in Höhe von 18 Milliarden Euro. Der maritime Tourismus sei in diesen Zahlen nicht erfasst, so die Bundesregierung weiter.

Neben den klassischen Feldern maritimer Wirtschaft wie Schifffahrt, Schiffbau und Häfen nennt der Bericht die Entwicklung und Herstellung umwelt- und klimafreundlicher maritimer Technologien als wachsenden Zukunftsmarkt für deutsche Unternehmen. „Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Schifffahrt - bezogen auf ihre Transportleistung - als vergleichsweise klima- und umweltverträgliches Verkehrsmittel zu stärken, zu modernisieren und zu digitalisieren.“ Dazu seien im zweiten Nachtragshaushalt 2020 zusätzlich eine Milliarde Euro aus dem Konjunktur- und Zukunftspaket vom 3. Juni 2020 zur Verfügung gestellt worden. Gefördert würden damit Innovationen, maritime Forschung und Entwicklung, die Flottenerneuerung von Behördenschiffen und die Umrüstung auf umweltfreundliche Antriebe.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die deutsche maritime Wirtschaft nach Überwindung der Pandemie nur dann global technologieführend und krisenresilient bleiben kann, wenn sie ihre Anstrengungen zur digitalen und ökologischen Transformation forciert, erklärt die Bundesregierung weiter. Derzeit sei die Personenschifffahrt am schwersten getroffen. Der Schiffbau stehe wegen Reiseausfällen vor einer unsicheren Zukunft. „Die Branche in Deutschland geht derzeit von einem Ausbleiben von Neubauaufträgen für Kreuzfahrtschiffe bis 2023/2024 aus.“ Auch in der Hafenwirtschaft seien die Folgen der Pandemie zu spüren, hier wird erwartet, dass das Umschlagsvolumen bis 2024 Vorkrisenniveau erreicht.

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