22.07.2021 Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen — Unterrichtung — hib 912/2021

Raumordnungsbericht 2021

Berlin: (hib/PEZ) Deutschlands Regionen werden sich weiterhin stark unterschiedlich entwickeln: Während in manchen Gegenden die Bevölkerung bis 2040 um 26 Prozent zurückgehen könnte, dürften einige Ballungsräume um mindestens zehn Prozent wachsen. Das geht aus dem Raumordnungsbericht 2021 hervor, den die Bundesregierung als Unterrichtung (19/31571) vorgelegt hat. Referenzjahr ist 2017. Die schrumpfenden Gegenden verortet das den Bericht verantwortende Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in peripheren Landstrichen und vor allem einigen ostdeutschen Regionen. Insgesamt wird die Bevölkerung den Prognosen zufolge bis 2040 um ein Prozent auf 81,9 Millionen Menschen zurückgehen. Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinkt um 6,4 Prozent auf 40 Millionen - mit ähnlicher Verteilung wie bei der Bevölkerungsentwicklung: „Nur in wenigen wirtschaftlich starken Ballungszentren bleibt die Zahl der Erwerbspersonen insgesamt stabil“, heißt es in dem Bericht. In den meisten Teilen Deutschlands müssten sich die Regionen auf einen Rückgang der Zahl der Erwerbspersonen einstellen, der besonders deutlich in Ostdeutschland ausfalle.

Die Wissenschaftler mahnen an, förderpolitische Instrumente zu überprüfen, um schwächelnde Regionen im Blick zu behalten. Parallelförderungen seien zu reduzieren, das Monitoring solle kleinteilig angelegt werden, Forschung und wissenschaftliche Politikberatung müssten konkrete Handlungsoptionen erarbeiten. Es brauche Antworten zu den Folgen von Globalisierung und technologischem Wandel für periphere und strukturschwache Regionen. „Dabei geht es auch um Haltefaktoren, eine starke Bürgergesellschaft unter demografischen Schrumpfungsbedingungen oder Tragfähigkeiten und Ausstrahlungeffekte von Zentralen Orten“, bilanziert das BBSR.

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