01.08.2025 Verkehr — Unterrichtung — hib 329/2025

Aufwuchs im Schienenpersonenverkehr in den Jahren 2023/2024

Berlin: (hib/HAU) In den Jahren 2023 und 2024 haben sich unterschiedliche Entwicklungen in den Bereichen Schienenpersonen- und Schienengüterverkehr gezeigt, „wobei der Personenverkehr wuchs und der Güterverkehr aufgrund diverser Herausforderungen zurückging“. Das geht aus dem „Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur - Eisenbahnen 2023/2024“ hervor, der als Unterrichtung durch die Bundesregierung (21/1066) vorliegt. Der Umsatz im gesamten Eisenbahnmarkt sei kontinuierlich angestiegen, „nicht zuletzt aufgrund inflationsbedingt höherer Preise“. Gleichzeitig habe die Pünktlichkeit weiter abgenommen, die Zahl der Zugausfälle sei deutlich angestiegen.

Das Deutschland-Ticket, so heißt es weiter, habe zu einem Anstieg der Nachfrage im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) geführt. Aufgrund der zunehmenden Bautätigkeit sei trotz Rückgangs der Betriebsleistung eine zunehmende Belastung der Infrastruktur zu beobachten.

Die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr sei nach einem Höchstwert im Jahr 2022 im Jahr 2023 deutlich auf nur noch 134 Milliarden Tonnenkilometer gefallen und habe 2024 stagniert, führt die Bundesnetzagentur aus. Gründe dafür seien die schwache wirtschaftliche Entwicklung sowie hohe Kostensteigerungen und Infrastruktureinschränkungen gewesen.

Der Schienenpersonenverkehr habe hingegen in den Jahren 2023 und 2024 starke Steigerungen verzeichnet. „Im SPNV waren diese getrieben durch das Deutschland-Ticket“, heißt es in der Unterrichtung.

Die Wettbewerbermarktanteile stiegen den Angaben zufolge in allen drei Verkehrsdiensten von 2022 bis 2024 kontinuierlich an. Der Wettbewerb im Schienenpersonenverkehr sei allerdings begrenzt geblieben - vor allem aufgrund hoher Marktzugangshürden und Infrastrukturengpässe. „Dennoch, gerade im Schienenpersonenfernverkehr ist erkennbar, dass sich einige Wettbewerber um mehr Zugangebote in sowie von und nach Deutschland bemühen“, heißt es in der Vorlage.

Den Marktuntersuchungen der Bundesnetzagentur zufolge gab es einen Umsatzanstieg im Eisenbahnmarkt von rund 15 Prozent im Jahr 2022 und um weitere 8 Prozent im Jahr 2023 auf rund 26 Milliarden Euro. Dieser neue Höchstwert sei vor allem auf gestiegene Verkehrsleistungen und Preiserhöhungen zurückzuführen.

Die Pünktlichkeit der Verkehre habe sich weiter verschlechtert. Der Verspätungsanteil im Personenverkehr sei auf über 15 Prozent gestiegen, während im Fernverkehr die Pünktlichkeit auf unter 60 Prozent gefallen sei, „bei einer Zunahme der Zugausfälle“. Im Schienengüterverkehr gab es der Vorlage zufolge 2023 leichte Verbesserungen bei der Pünktlichkeit, 2024 jedoch wieder Verschlechterungen. „Internationale Züge blieben weiterhin besonders unzuverlässig“, heißt es in der Unterrichtung.