Weniger Frauen in Führungspositionen im Ehrenamt
Berlin: (hib/CHE) Der Anteil von Frauen und Männern im Ehrenamt ist weitgehend gleich verteilt, in ehrenamtlichen Führungspositionen sind Frauen jedoch weiter deutlich unterrepräsentiert. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (21/1833) auf eine Kleine Anfrage (21/1601) der Fraktion Die Linke. Die Regierung begründet diesen Umstand unter anderem mit der Familien- und Sorgearbeit, für die Frauen neben der Erwerbsarbeit deutlich mehr Zeit aufwenden als Männer. „Nach der Zeitverwendungsstatistik 2022 lag der Unterschied in der Familien- und Sorgearbeit (Gender Care Gap) bei gut neun Stunden mehr in der Woche für Frauen beziehungsweise bei 43,4 Prozent. Diese Kennziffer zeigt deutlich den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Frauen und Männer ab 18 Jahren für unbezahlte Arbeit durchschnittlich aufbringen. Das lässt weniger Raum für die zeitintensive Ausübung von Funktionen im freiwilligen Engagement.“
Der Schlüssel für eine wünschenswerte stärkere Beteiligung von Frauen in Ehrenamt-Funktionen liege zunächst in einem breiten gesellschaftspolitischen Ansatz, wie ihn die Bundesregierung verfolge. Im Koalitionsvertrag habe sich die Regierung klar darauf verständigt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken, heißt es in der Antwort weiter.