Antrag für Erhalt des Acht-Stunden-Tages ohne Mehrheit
Berlin: (hib/CHE) Der Ausschuss für Arbeit und Soziales hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch, 8. Oktober 2025, einen Antrag der Fraktion Die Linke zum Erhalt des Acht-Stunden-Tages abgelehnt. Gegen die Initiative stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie die AfD-Fraktion. Bündnis 90/Die Grünen teilten zwar das Anliegen des Antrags, enthielten sich aber wegen einzelner inhaltlicher Bedenken.
Die Linke hatte in dem Antrag (21/334) nicht nur den Erhalt des Acht-Stunden-Tages sondern auch die Absenkung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden gefordert. Die Abgeordneten haben sich darin auf die jüngste Debatte über das Arbeitszeitvolumen in Deutschland bezogen und die Ansicht zurückgewiesen, die Beschäftigten würden zu wenig arbeiten: „Das Arbeitszeitvolumen aller Erwerbstätigen ist mit über 61 Milliarden Stunden in Deutschland rekordverdächtig hoch. Die Beschäftigten leisten dabei über eine Milliarde Überstunden; davon mehr als 50 Prozent unbezahlt“, schreiben sie etwa.
In der Beratung betonte Die Linke noch einmal, dass das Arbeitszeitgesetz schon heute genügend Möglichkeiten für Mehrarbeit biete, dessen Aufweichung würde vor allem prekär Beschäftigte treffen, die nicht von Tarifverträgen profitieren. Die Unionsfraktion sprach sich klar gegen eine Absenkung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit aus und bekräftigte, dass die Koalition mit einer Reform des Arbeitszeitgesetzes nicht das Ziel von Mehrarbeit verfolge. Es gehe allein um mehr Flexibilität. Dem schloss sich die SPD-Fraktion an und verwies darauf, dass Mehrarbeit nicht automatisch die Produktivität erhöhe. Im Gegenteil steige durch übermäßige Arbeitsbelastung das Unfall- und Krankheitsrisiko. Die AfD-Fraktion kritisierte, dass der Antrag nicht viel Substanz habe, aber viel Klassenkampf-Rhetorik enthalte, eine strikte Begrenzung auf einen Acht-Stunden-Tag sei realitätsfremd.