09.12.2025 Verkehr — Antrag — hib 686/2025

Grüne wollen Zukunft des Einzelwagenverkehrs sichern

Berlin: (hib/HAU) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert, die Zukunft des Einzelwagenverkehrs zu sichern. Der Einzelwagenverkehr, also der Transport einzelner oder weniger Güterwagen, die zu einem Zug zusammengestellt und an verschiedenen Orten wieder getrennt werden, bilde eine wichtige Grundlage für viele Industriebranchen in Deutschland, heißt es in einem Antrag der Fraktion (21/3041). Der Einzelwagenverkehr ermögliche Industriebetrieben, die nicht über ausreichend Transportvolumina verfügen, die den Betrieb von Ganzzügen wirtschaftlich machen, dennoch einen Zugang zur Schiene. Er stabilisiere regionale Wirtschaftskreisläufe und trage zu einem resilienten Logistiksystem bei, schreiben die Grünen.

In den vergangenen Jahren sei die wirtschaftliche Lage des Einzelwagenverkehrs jedoch zunehmend unter Druck geraten. Hohe Kosten für personalintensive Rangierprozesse, steigender Instandhaltungsaufwand sowie Trassenpreise, ein komplexer operativer Betrieb und unzureichende Anreize für zusätzliche Transporte führten zu einer angespannten Lage.

Die Bundesregierung wird daher aufgefordert, die Förderprogramme so auszugestalten, „dass die unrentablen Fahrten an Gleisanschlüsse auskömmlich werden und dabei Anreize gesetzt werden, zusätzliche Verkehre auf die Schiene zu verlagern“. Gleichzeitig sei die Möglichkeit der Subvention der Fahrten in die Gleisanschlüsse zu prüfen, wenn nachgewiesen werde, „dass ein dauerhaft eigenwirtschaftlich tragfähiges Modell nicht möglich ist“.

Verlangt wird außerdem ein verbindlicher Umsetzungsplan für die Digitale Automatische Kupplung (DAK). Die Finanzierung der notwendigen Umrüstungen beim Wagenpark müsse in Koordination mit der Europäischen Union sichergestellt werden.

Wichtig sind aus Sicht der Grünen zudem Maßnahmen für eine stärkere Verzahnung von Einzelwagenverkehr und Kombiniertem Verkehr. Dies umfasse die Einführung eines Pilotnetzes von Umschlagpunkten und den Ausbau der Nutzung „kranbarer Wageneinheiten“, heißt es in dem Antrag.

Weitere Forderungen betreffen die Fortführung der Gleisanschlussförderung, die Übernahme der Verantwortung für Rangierbahnhöfe durch die Infrastrukturbetreiber und die Sicherung der Instandhaltungskapazitäten in ganz Deutschland.