Kosten und Nutzen der Wiedervernässung von Mooren
Berlin: (hib/SAS) Von den 273 Millionen Euro, die im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) in den Jahren 2023 bis 2027 für den Schutz intakter Moore und Wiedervernässung zur Verfügung stehen, sind aktuell (Stand November) 91 Millionen Euro verbindlich zugesagt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (21/3019) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (21/2839) hervor.
Darin verweist die Bundesregierung auf die Bund-Länder-Zielvereinbarung zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz, mit der sich Bund und Länder 2021 das Ziel gesetzt haben, bis 2030 die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden von rund 53 Millionen Tonnen CO2 -Äquivalente um bis zu fünf Millionen Tonnen zu reduzieren.
Die Finanzierung der Wiedervernässung entwässerter Moorböden stützt sich laut Bundesregierung auf verschiedene Grundlagen auf Bundes- und Landesebene. Neben dem ANK nennt sie auch die Naturschutz- und Agrarförderung. Zudem könne die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU die Wiedervernässung von Moorböden in Deutschland unterstützen. Dies erfolge über gezielte Förderinstrumente im deutschen GAP-Strategieplan 2023 bis 2027 und ergänzende nationale Programme, heißt es in der Antwort. Vor allem würden dazu Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen genutzt, die über die Bundesländer umgesetzt werden. Eine Doppelförderung von Maßnahmen aus verschiedenen Fördermitteln (der EU, des Bundes oder der Länder) sei nicht möglich.
In der Antwort weist die Bundesregierung auch auf die Notwendigkeit der Wiedervernässung von Mooren hin. So wurden laut Umweltbundesamt (UBA) 2023 aus Moorböden rund 50,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasen freigesetzt. Dies entspreche etwa sieben Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen im Jahr 2023, heißt es in der Aufstellung des UBA. Die Menge der aus Mooren freigesetzten CO2-Emissionen wird dort im gleichen Jahr auf 44,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente beziffert. Das ist laut UBA mehr als die prozessbedingten CO2-Emissionen des Industriesektors, die 2023 bei 47,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente lagen.