12.05.2023 Gesundheit — Antrag — hib 357/2023

Union will bessere Versorgung bei Corona-Langzeitschäden

Berlin: (hib/PK) Die Unionsfraktion fordert eine bessere Versorgung von Patienten mit Long- und Post-Covid und dem sogenannten Post-Vac-Syndrom. Von den Langzeitfolgen der Corona-Pandemie seien häufig auch junge, sozial aktive und im Erwerbsleben stehende Personen betroffen, heißt es in einem Antrag (20/6707) der Fraktion.

Es müsse davon ausgegangen werden, dass fünf bis zehn Prozent aller an Covid-19 Erkrankten an anhaltenden oder neu auftretenden gesundheitlichen Beschwerden litten, die länger als drei Monate anhalten.

Darüber hinaus entwickelten geschätzt ein bis zwei Prozent aller Infizierten eine besonders schwere Form von Long-/Post-Covid, bei der nach sechs Monaten die Diagnosekriterien für die Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) erfüllt seien. Daraus ergebe sich eine geschätzte Anzahl von deutschlandweit 100.000 neu Betroffenen, die langfristig erkrankt sein könnten.

Eine Corona-Impfung könne das Risiko, am Post-Covid-Syndrom zu erkranken, stark reduzieren, heißt es in dem Antrag weiter. Zugleich könnten aber nach Impfungen gegen Sars-CoV-2 in seltenen Fällen auch Impfnebenwirkungen auftreten, die der Symptomatik von Long-Covid ähneln.

Die Abgeordneten fordern in ihrem Antrag unter anderem den Aufbau einer zentralen Koordinierungsstelle Long-/Post-Covid und Post-Vac, um eine flächendeckende Versorgung zu ermöglichen. Deutschlandweit müsse ein Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen geschaffen werden, um die bereits bestehenden Strukturen zu ergänzen.

Für Betroffene sollte ein verbesserter Zugang zu gesundheitlicher und sozialer Versorgung geschaffen werden, etwa durch Einführung einer Chronikerpauschale, die Aufnahme in Disease-Management-Programme oder die vereinfachte Anerkennung als Berufskrankheit, bei Renten und Pflegeanträgen oder von Versorgungsleistungen wegen eines Impfschadens.

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