Zupke: Jeder Euro in die Gedenkstätten ist eine Investition in die Demokratie
Mit dem im Januar 2025 verabschiedeten Gesetzespaket zur Entschädigung von Opfern der SED-Diktatur sei ein „Meilenstein“ gelungen, sagt die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, am Dienstag, 17. Juni 2025, im Interview mit dem Parlamentsfernsehen aus Anlass der Übergabe ihres Jahresberichts 2025 (21/520) an Bundestagspräsidentin Julia Klöckner.
Mit dem Gesetz sollen verfolgungsbedingte Gesundheitsschäden künftig leichter anerkannt werden können. Zudem soll die sogenannte SED-Opferrente zum 1. Juli 2025 erhöht und ab dem Jahr 2026 dynamisiert werden. Außerdem wird ein bundesweiter Härtefallfonds für SED-Opfer eingerichtet.
Jahresbericht 2025 vorgelegt
Mit Blick auf den am 3. Oktober 2025 nahenden 35. Jahrestag der Deutschen Einheit mahnt Zupke jedoch dazu, sich weiter entschieden für die Erinnerung an das staatliche Unrecht in der DDR einzusetzen. „Gerade in Zeiten, in denen die Diktatur für viele Menschen ihren Schrecken verloren hat, ist jeder Euro, den wir in die Gedenkstätten und in das Erinnern investieren, eine Investition in die Demokratie und in die Zukunft“, so die SED-Opferbeauftragte.

SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke (rechts) hat ihren Jahresbericht 2025 an Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (links) überreicht. (© DBT/Kira Hofmann/photothek)
Verstärkte Investitionen in die Arbeit der Gedenkstätten fordert Zupke auch in ihrem Jahresbericht 2025. In dem Bericht mit dem Titel „35 Jahre Deutsche Einheit – Die Opfer der SED-Diktatur würdigen. Den Wert der Freiheit in die Gesellschaft vermitteln“ verweist Zupke darauf, dass immer weniger Bürgerinnen und Bürger über eigene Erfahrungen aus der Zeit der Deutschen Teilung verfügen und damit individuelle Anknüpfungspunkte für das Erinnern schwinden. Die Gedenkstätten seien Lernorte der Demokratie. Gegenwärtig kämen sie teilweise jedoch in die Situation, Anfragen von Schulklassen und anderen Menschen nicht mehr nachkommen zu können, so Zupke im Interview.
In ihrem Jahresbericht legt die SED-Opferbeauftragte zudem einen Fokus auf die minderjährigen Opfer des DDR-Staatsdoping-Systems, deren Unterstützung aus ihrer Sicht weiter verbessert werden müsste. Außerdem wirbt die SED-Opferbeauftragte für einen verstärkten Dialog in der Gesellschaft über die unterschiedlichen Erfahrungen zur Zeit der Deutschen Teilung und seit der Einheit. (ste/17.06.2025)