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Forschung

Forschungsetat wird um gut eine Milliarde Euro gekürzt

Dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sollen im Jahr 2026 21,3 Milliarden Euro zur Verfügung stehen – mehr als eine Milliarde Euro weniger als in diesem Jahr (2025: 22,4 Milliarden Euro). Über das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität und den Klima- und Transformationsfonds (KTF) sollen zusätzlich zum Einzelplan 30 Investitionen in Forschung, Technologie und Raumfahrt in Höhe von ebenfalls rund einer Milliarde Euro möglich sei. Das sieht der Haushaltsentwurf 2026 (21/600) vor, über den der Bundestag am Freitag, 26. September 2025, 90 Minuten lang in erster Lesung beraten hat. 

Bundesministerin Dorothee Bär (CSU) plant mit Einnahmen in Höhe von 51,2 Millionen Euro – ebenso wie auch im Vorjahr. Der Einzelplan 30 soll – wie sämtliche Einzelpläne des Bundes – an den Haushaltsausschuss überwiesen werden.

Bär: „Made in Germany“ braucht alten Glanz

Ministerin Bär (CSU) nutzte die Rede zur Einbringung des Einzelplans ihres Hauses, um die Bedeutung der Hightech-Agenda zu unterstreichen: „Eine noch klarere Handschrift als die Hightech-Agenda kann es nicht geben“, sagte sie. Damit habe die Bundesregierung definiert, in welche Schlüsseltechnologien sie investieren werde. Neben der Künstlichen Intelligenz sind dies Quantentechnologien, Mikroelektronik, Biotechnologie, Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung sowie Technologien für die klimaneutrale Mobilität. Das Ziel sei, dass „Made in Germany“ seinen alten Glanz zurückbekomme. 

Ein besonderes Anliegen der Ministerin ist der Fokus auf die Gesundheits- und insbesondere die Frauengesundheitsforschung. Dies werde auch Schwerpunkt des Wissenschaftsjahrs 2026. Ob bei der Menopause, Endometriose oder dem Gender Health Gap: weltweit befinde sich die Forschung bei der Frauengesundheit „in vielen Bereich noch in der Steinzeit“, so die Ministerin.

AfD: Haushaltsentwurf ist teure PR-Maschine

Für AfD-Abgeordnete Sergej Minich ist der Haushaltsentwurf „kein Zukunftsprogramm, sondern eine teure PR-Maschine“. Die Regierung mache Schulden auf Pump und gebe sie als Zukunftsinvestitionen aus. Es fehle an Fokus, Effizienz und Prioritäten. Das Ministerium verteile Steuergelder mit der Gießkanne und hoffe, dass irgendwo eine Blume wachse.

Minich betonte außerdem, dass die AfD sich für eine freie Wissenschaft einsetze – auch auf europäischer Ebene. Allerdings könne diese nur „ohne Quote, ohne Dogma und ohne Gängelung“ wirken. Es sei nicht die Aufgabe des Staates, sich überall einzumischen.

SPD: Bafög ist keine Schuldenfalle, sondern Chance

Mit dem Einzelplan 30 investiere Deutschland in Chancen und die eigene Zukunftsfähigkeit, sagte Svenja Schulze (SPD). Das Land sei angewiesen auf Ideen und Talente. Um keine jungen Talente zu verlieren, gebe es Unterstützungen wie Bafög, so Schulze. Doch beste Reformen nützten nichts, wenn die Betroffenen nichts davon wüssten. Junge Menschen müssten schnell erfahren, ob und wie viel Förderung sie erhalten. 

Schulze führte weiter aus, dass gerade beim Bafög viele Missverständnisse herrschen würden. Eines davon sei, dass nur Kinder aus den ärmsten Familien Anspruch hätten. Dies sei jedoch falsch, daher appellierte sie an die jungen Menschen: „Nutzt diese Chance, um ein Studium aufzunehmen“. Auch an dem Gerücht, dass Bafög in die Schuldenfalle führe, sei nichts dran.

Grüne: Zuständigkeiten endlich klären

Obwohl nun bereits der Haushalt für 2026 beraten werde, gebe es immer noch kein Organigramm des neuen Ministeriums. Außerdem herrsche weiterhin Unklarheit bei den Zuständigkeiten und Ansprechpartnern, kritisierte die Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Dr. Paula Piechotta. Der Streit mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche um Aufgabenbereiche hemme die Arbeit des Ministeriums. Es sei dringend an der Zeit, dass das BMFTR „mit Substanz gefüllt wird“. 

Auch Piechotta thematisierte das Bafög. In vielen Städten liege die Wohnpauschale mittlerweile unter dem Durchschnittspreis eines WG-Zimmers. Eine Reform sei daher dringend geboten. Sie sei gespannt, ob die Koalition bei der angekündigten Bafög-Novelle ihr Wort halte. Im Haushaltsentwurf 2026 sehe sie jedenfalls keine neuen Anreize und Steigerungen bei dem Thema.

Linke: Dauerstellen für Daueraufgaben

Der derzeitige „Feldzug gegen die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit“ in den USA sei eine Mahnung für Deutschland, sagte Nicole Gohlke (Die Linke). Es sei jetzt geboten, das deutsche Wissenschaftssystem resilienter zu machen „gegen autoritäre und antidemokratische Übernahmeversuche von rechts“. 

Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit sind laut Gohlke „fatal, weil sie auf ein System treffen, bei dem bewusst über Jahrzehnte hinweg prekäre Beschäftigung forciert wurde“. In der Wissenschaft seien befristete Verträge immer noch die Regel. Ein solches System, das „auf Unsicherheit und Abhängigkeit“ beruhe, mache sich erpressbar. Daher forderte Gohlke bessere Arbeitsbedingungen und „Dauerstellen für Daueraufgaben“.  

Union: Deutliche Impulse für Wachstum und Souveränität

Ronja Kemmer (CDU/CSU) betonte, dass Deutschland und Europa nun beweisen müssten, dass sie nicht den Anschluss an Länder wie China, die USA und Indien verlieren, die alle massiv investierten. Wer heute bei den Schlüsseltechnologien führend sei, der könne „morgen die Regeln für den globalen Markt mitbestimmen“, so Kemmer. Daher sei eine schnelle Umsetzung der Hightech-Agenda wichtig. 

Für eine stärkere Souveränität ist laut Kemmer auch der Fokus auf die Raumfahrt wichtig, denn sie gehöre zur kritischen Infrastruktur. Ohne Satelliten gebe es beispielsweise keine Navigation in Autos und kein verlässliches Netz im Krisenfall. Deutschland habe viele starke Player bei der Raumfahrtforschung, es sei nun an der Bundesregierung, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.  

50 Millionen Euro für das „1.000-Köpfe-Programm“ 

Der Ausgabenschwerpunkt des Einzelplans liegt im Programmbereich „Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Innovationssystems“ (Kapitel 3003). Mit 8,3 Milliarden Euro ist der Etat etwas höher als im Entwurf für das Jahr 2025 (8,1 Milliarden Euro). 

Davon entfallen beispielsweise 2,1 Milliarden Euro auf den Titel „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ und 515 Millionen Euro auf die „Exzellenzstrategie zur Förderung von Spitzenforschung an Universitäten“. Für das im Koalitionsvertrag erwähnte „1.000-Köpfe-Programm“ sind 50 Millionen Euro veranschlagt.

8,2 Milliarden Euro für die Hightech-Agenda Deutschland

Wie bereits im Vorjahr sind rund 8,2 Milliarden Euro für die Forschung für Innovationen und die Hightech-Agenda Deutschland vorgesehen. 

In diesem Bereich sind etwa die Zuschüsse an die Zentren der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft (HGF-Zentren) in Höhe von 3,1 Milliarden Euro sowie an die Fraunhofer-Gesellschaft mit insgesamt 838 Millionen Euro veranschlagt.

BAföG ist größter Ausgabeposten

Für den Programmbereich „Leistungsfähigkeit des Bildungswesens, Nachwuchsförderung“ sind 4,5 Milliarden Euro etatisiert – rund 1,5 Milliarden Euro weniger als für 2025. Der größte Ausgabenposten ist hier mit 1,1 Milliarden Euro das Bafög für Studierende, hinzu kommen 507 Millionen Euro für das Bafög für Schülerinnen und Schüler. 

Weniger Geld ist für die Begabtenförderung eingeplant. Während sie 2025 bei rund 496 Millionen Euro liegt, sind für 2026 rund 342 Millionen Euro veranschlagt. Wegen des auslaufenden Digitalpaktes Schule ist deutlich weniger Geld (80 Millionen Euro) für die „Zuweisungen an die Länder zur Förderung von Investitionen in die digitale Infrastruktur für Schulen“ eingeplant. 2025 sind hierfür rund 1,6 Milliarden verbucht.

Zusätzliche Investitionen über Sondervermögen

Zusätzlich zu den Ausgaben des Einzelplans sind auch im Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität und im Klima- und Transformationsfonds (KTF) Investitionen im Bereich Forschung, Raumfahrt und Technologie geplant. 

Mit Blick auf die Hightech-Agenda sind für den strategischen Ausbau der Forschungs-Ökosysteme und den Aufbau von Infrastruktur rund 698 Millionen Euro im Sondervermögen etatisiert. 50 Millionen Euro sollen in die nationale Raumfahrtinfrastruktur investiert werden. Aus dem KTF sollen 227 Millionen für Batterieforschung fließen. (des/hau/25.09.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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Ronja Kemmer

Ronja Kemmer

© Ronja Kemmer/ Tobias Koch

Kemmer, Ronja

CDU/CSU

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Sergej Minich

Sergej Minich

© AfD-Fraktion

Minich, Sergej

AfD

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Svenja Schulze

Svenja Schulze

© Svenja Schulze/ Photothek Meida Lab

Schulze, Svenja

SPD

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Paula Piechotta

Paula Piechotta

© Paula Piechotta/ Philip Knoll

Piechotta, Dr. Paula

Bündnis 90/Die Grünen

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Nicole Gohlke

Nicole Gohlke

© Nicole Gohlke/ Olaf Krostitz

Gohlke, Nicole

Die Linke

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Dr. Götz Frömming

Dr. Götz Frömming

© Götz Frömming/ Olga Grenner

Frömming, Dr. Götz

AfD

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Nicole Gohlke

Nicole Gohlke

© Nicole Gohlke/ Olaf Krostitz

Gohlke, Nicole

Die Linke

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Dorothee Bär

Dorothee Bär

© CSU Landesleitung / Christian Kaufmann

Bär, Dorothee

Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt

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Michael Kaufmann

Michael Kaufmann

© Michael Kaufmann/Hagen Schnauss

Kaufmann, Prof. Dr. Michael

AfD

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Oliver Kaczmarek

Oliver Kaczmarek

© photothek.net

Kaczmarek, Oliver

SPD

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Ayse Asar

Ayse Asar

© Ayse Asar / Julia Imhoff

Asar, Ayse

Bündnis 90/Die Grünen

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Sonja Lemke

Sonja Lemke

© Deutscher Bundestag/ Inga Haar

Lemke, Sonja

Die Linke

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Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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Dr. Reza Asghari

Dr. Reza Asghari

© Prof. Dr. Reza Asghari/ Eric Haase

Asghari, Prof. Dr. Reza

CDU/CSU

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Prof. Dr. Ingo Hahn

Prof. Dr. Ingo Hahn

© Ingo Hahn

Hahn, Prof. Dr. Ingo

AfD

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Dr. Carolin Wagner

Dr. Carolin Wagner

© Dr. Carolin Wagner/ Inga Haar

Wagner, Dr. Carolin

SPD

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Anja Reinalter

Anja Reinalter

© Anja Reinalter/ Andrea Ege

Reinalter, Dr. Anja

Bündnis 90/Die Grünen

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Frederik Bouffier

Frederik Bouffier

© Frederik Bouffier/ Tobias Koch

Bouffier, Frederik

CDU/CSU

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Adam Balten

Adam Balten

© Adam Balten / Tobias Ebenberger

Balten, Adam

AfD

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Maja Wallstein

Maja Wallstein

© Maja Wallstein/ Susie Knoll

Wallstein, Maja

SPD

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Nicole Höchst

Nicole Höchst

© Nicole Höchst/ Hagen Schnauß

Höchst, Nicole

AfD

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Carsten Körber

Carsten Körber

© Carsten Körber/ Tobias Koch

Körber, Carsten

CDU/CSU

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Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 21/600 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 70 MB — Status: 15.08.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • Fundstelle im Plenarprotokoll (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Forschung

21,82 Milliarden Euro für Forschung, Technologie und Raumfahrt bewilligt

Dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sind im Jahr 2026 Ausgaben in Höhe von 21,82 Milliarden Euro möglich (2025: 22,4 Milliarden Euro). Das sieht der Einzelplan 30 im Haushaltsentwurf 2026 (21/600, 21/602) in der durch den Haushaltsausschuss geänderten Fassung (21/2061, 21/2062, 21/2063) vor, den der Bundestag am Freitag, 28. November 2025, nach 90-minütiger Debatte in zweiter Beratung angenommen hat. Dafür stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, dagegen die Oppositionsfraktionen AfD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke.

Der Etat von Bundesministerin Dorothee Bär (CSU) ist im Verlaufe der Haushaltsberatungen um gut eine halbe Milliarde Euro angestiegen. Im Regierungsentwurf waren noch Ausgaben in Höhe von 21,3 Milliarden Euro vorgesehen. Über das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität und den Klima- und Transformationsfonds (KTF) sollen zusätzlich zum Einzelplan 30 Investitionen in Forschung, Technologie und Raumfahrt in Höhe von rund einer Milliarde Euro möglich sei.

Ministerin: Raumfahrt ist kein Selbstzweck

Die Investitionen im Bereich Raumfahrt würden keinem Selbstzweck dienen, sondern es gehe dabei „um Wirtschaft, Sicherheit und Souveränität“, sagte die Forschungsministerin in der Debatte. Der Krieg in der Ukraine habe beispielsweise gezeigt, wie wichtig zuverlässige Satellitenbilder seien. Auch für Bereiche wie Klimaschutz und Gesundheit sei die Forschung im Weltraum wichtig. 

Bezogen auf die ESA-Ministerratskonferenz, die diese Woche in Bremen stattfand, zeigte sich Bär zufrieden mit den Ergebnissen. Deutschland werde die Europäische Weltraumorganisation (ESA) in den kommenden Jahren mit 5,4 Milliarden Euro unterstützen. 

AfD: Raumfahrt ist im Einzelplan eher eine Randnotiz

Als „Etikettenschwindel“ bezeichnete Sergej Minich (AfD) den Entwurf. Zwar spreche die Forschungsministerin ständig vom „Future-Ministerium, der Plan sehe aber vor allem Ausgaben für klassische Bildungs- und Sozialthemen vor. “Raumfahrt ist in diesem Einzelplan eher eine Randnotiz„, so Minich. 

Obwohl es jetzt ein eigenes Ministerium dafür gebe, würden im Einzelplan 30 weiterhin “Milliarden für Bildungsthemen„ liegen. Dies führe zu Doppelzuständigkeiten bei den Ministerien.

Union: Raumfahrt ist eine Notwendigkeit

Der Fokus für 2026 gelte der Raumfahrt, bekräftigte der CDU-Abgeordnete Carsten Körber. Der Haushaltsplan reagiere darauf, dass Raumfahrt kein “Nice-to-have„ mehr sei, sondern eine Notwendigkeit. Denn “Fortschritt, Sicherheit und der Wohlstand von morgen beginnen heute auch im All„, sagte er. 

Insgesamt zeigte sich Körber mit dem Entwurf zufrieden, durch den das sogenannte Zukunftsministerium jetzt Realität werde. Investitionen seien der Schlüssel zu Fortschritt und jetzt werde sich entscheiden, ob Deutschland beispielsweise in der Quantenforschung zum “Innovationsmotor„ werde. 

Grüne: Gelder wissenschafts- und faktenbasiert verteilen

Haushaltspolitikerin Dr. Paula Piechotta (Bündnis 90/Die Grünen) lobte das Forschungsministerium für seine bisher sehr konstruktive Zusammenarbeit und offene Kommunikation. Hier könnten sich einige Kabinettskollegen etwas abschauen, sagte sie mit Blick zur Regierungsbank. Auch mit den Änderungen am Haushaltsplan zeigte sich Piechotta zufrieden. Sowohl der geplante BAföG-Chatbot als auch ein Kompetenznetzwerk unabhängiger Chinawissenschaften seien sinnvolle Vorhaben. 

Um den größten Wirkungsgrad zu erzielen, müssten Gelder dorthin fließen, “wo die größte Exzellenz ist„. Es ist daher laut Piechotta entscheidend, dass die Verteilung der Gelder – wie von Forschungsministerin Bär angekündigt – “wissenschafts- und faktenbasiert„ erfolgt und nicht danach, “wo der Ministerpräsident mit dem größten Ego sitzt„. 

SPD: Betroffene postinfektiöser Erkrankungen ernst nehmen

Rund 1,5 Millionen Menschen leiden laut Svenja Schulze (SPD) in Deutschland an einer postinfektiösen Erkrankung wie Long-Covid oder ME/CFS. Dies sei nicht nur “dramatisch für die einzelnen Menschen„, sondern auch ein “enormer volkswirtschaftlicher Schaden„. Die Bundesregierung nehme das Leid der Betroffenen sehr ernst und habe deshalb im Zuge der Haushaltsverhandlungen beschlossen, bis 2035 jährlich 50 Millionen Euro in die Erforschung dieser Krankheiten zu investieren. 

Außerdem sei durch den Haushaltsentwurf 2026 nun auch der Ansatz für eine Biodatenbank in Deutschland gemacht. Solch eine Datenbank liefert laut Schulze wichtige Erkenntnisse für neue Therapien oder Präventionsstrategien.

Linke: Höheres BAföG wäre eine Politik der Zukunft

Die Linken-Abgeordnete Nicole Gohlke nahm die aktuelle Debatte um die Rentenreform zum Anlass, die Union für ihre Politik zu kritisieren, bei der sie jung gegen alt ausspielen würde. Gerade mit Blick auf eine drohende Altersarmut und angespannte Rentenkassen müsste die Regierung beste Bedingungen für die Ausbildung junger Menschen schaffen, sodass “möglichst viele studieren können, um später mit guten Löhnen in die Rentenkasse einzahlen zu können„. 

Die Realität sieht laut Gohlke jedoch anders aus: 36 Prozent der Studierenden seien armutsgefährdet, viele müssten neben dem Studium arbeiten, um ihre Existenz zu sichern. Statt auf einen KI-Chatbot für BAföG zu setzen, sollte die Bundesregierung lieber an einem guten und existenzsichernden Bafög arbeiten. 

50 Millionen Euro für das “1.000-Köpfe-Programm„ 

Der Ausgabenschwerpunkt des Einzelplans liegt im Programmbereich “Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Innovationssystems„. 

Mit 8,3 Milliarden Euro ist der Etat etwas höher als im Entwurf für das Jahr 2025 (8,1 Milliarden Euro). Davon entfallen beispielsweise 2,1 Milliarden Euro auf den Titel “Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken„ und 515 Millionen Euro auf die “Exzellenzstrategie zur Förderung von Spitzenforschung an Universitäten„. Für das im Koalitionsvertrag erwähnte “1.000-Köpfe-Programm„ sind 50 Millionen Euro veranschlagt.

8,2 Milliarden Euro für die Hightech-Agenda Deutschland

Wie bereits im Vorjahr sind rund 8,2 Milliarden Euro für die Forschung für Innovationen und die Hightech-Agenda Deutschland vorgesehen. In diesem Bereich sind etwa die Zuschüsse an die Zentren der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft (HGF-Zentren) in Höhe von 3,1 Milliarden Euro sowie an die Fraunhofer-Gesellschaft mit insgesamt 838 Millionen Euro veranschlagt.

BAföG ist größter Ausgabeposten

Für den Programmbereich “Leistungsfähigkeit des Bildungswesens, Nachwuchsförderung„ sind 4,5 Milliarden Euro etatisiert – rund 1,5 Milliarden Euro weniger als für 2025. Der größte Ausgabenposten ist hier mit 1,1 Milliarden Euro das BAföG für Studierende, hinzu kommen 507 Millionen Euro für das BAföG für Schülerinnen und Schüler. 

Weniger Geld ist für die Begabtenförderung eingeplant. Während sie 2025 bei rund 496 Millionen Euro liegt, sind für 2026 rund 342 Millionen Euro veranschlagt. Wegen des auslaufenden Digitalpaktes Schule ist deutlich weniger Geld (80 Millionen Euro) für die “Zuweisungen an die Länder zur Förderung von Investitionen in die digitale Infrastruktur für Schulen„ eingeplant. 2025 sind hierfür rund 1,6 Milliarden verbucht.

Zusätzliche Investitionen über Sondervermögen

Zusätzlich zu den Ausgaben des Einzelplans sind auch im Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität und im Klima- und Transformationsfonds (KTF) Investitionen im Bereich Forschung, Raumfahrt und Technologie geplant. Mit Blick auf die Hightech-Agenda sind für den strategischen Ausbau der Forschungs-Ökosysteme und den Aufbau von Infrastruktur rund 698 Millionen Euro im Sondervermögen etatisiert. 

50 Millionen Euro sollen in die nationale Raumfahrtinfrastruktur investiert werden. Aus dem KTF sollen 227 Millionen für Batterieforschung fließen. (des/hau/28.11.2025)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Julia Klöckner

Julia Klöckner

© Julia Klöckner/ Tobias Koch

Klöckner, Julia

Bundestagspräsidentin

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Sergej Minich

Sergej Minich

© AfD-Fraktion

Minich, Sergej

AfD

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Carsten Körber

Carsten Körber

© Carsten Körber/ Tobias Koch

Körber, Carsten

CDU/CSU

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Paula Piechotta

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© Paula Piechotta/ Philip Knoll

Piechotta, Dr. Paula

Bündnis 90/Die Grünen

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Svenja Schulze

Svenja Schulze

© Svenja Schulze/ Photothek Meida Lab

Schulze, Svenja

SPD

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Nicole Gohlke

Nicole Gohlke

© Nicole Gohlke/ Olaf Krostitz

Gohlke, Nicole

Die Linke

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Dr. Lina Seitzl

Dr. Lina Seitzl

© Lina Seitzl/ Denise Claus/Kleinebildkunst

Seitzl, Dr. Lina

SPD

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Nicole Gohlke

Nicole Gohlke

© Nicole Gohlke/ Olaf Krostitz

Gohlke, Nicole

Die Linke

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Florian Müller

Florian Müller

© Florian Müller/ Steffen Böttcher

Müller, Florian

CDU/CSU

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Nicole Höchst

Nicole Höchst

© Nicole Höchst/ Hagen Schnauß

Höchst, Nicole

AfD

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Wiebke Esdar

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© Wiebke Esdar/ Pat Röhring

Esdar, Dr. Wiebke

SPD

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Ayse Asar

Ayse Asar

© Ayse Asar / Julia Imhoff

Asar, Ayse

Bündnis 90/Die Grünen

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Sonja Lemke

Sonja Lemke

© Deutscher Bundestag/ Inga Haar

Lemke, Sonja

Die Linke

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Stephan Albani

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© Deutschen Bundestag/ Stella von Saldern

Albani, Stephan

CDU/CSU

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Michael Kaufmann

Michael Kaufmann

© Michael Kaufmann/Hagen Schnauss

Kaufmann, Prof. Dr. Michael

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Holger Mann

© Holger Mann/ Photothek Media Lab

Mann, Holger

SPD

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Dr. Andrea Lübcke

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© Andrea Lübcke/ Markus Pichlmaier

Lübcke, Dr. Andrea

Bündnis 90/Die Grünen

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Dorothee Bär

Dorothee Bär

© CSU Landesleitung / Christian Kaufmann

Bär, Dorothee

Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt

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Adam Balten

Adam Balten

© Adam Balten / Tobias Ebenberger

Balten, Adam

AfD

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Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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© Karl Lauterbach/Maximilian König

Lauterbach, Prof. Dr. Karl

SPD

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Fabian Gramling

Fabian Gramling

© Fabian Gramling/ Lukas Muckenfuß

Gramling, Fabian

CDU/CSU

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Stefan Schröder

Stefan Schröder

© Stefan Schröder/ Martin Volkmar

Schröder, Stefan

AfD

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Adrian Grasse

Adrian Grasse

© Adrian Grasse / Yves Sucksdorff

Grasse, Adrian

CDU/CSU

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Andrea Lindholz

Andrea Lindholz

© Andrea Lindholz/ Timo Raab

Lindholz, Andrea

Bundestagsvizepräsidentin

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Dokumente

  • 21/600 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 70 MB — Status: 15.08.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/602 - Unterrichtung: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026) - Drucksache 21/600 - und Finanzplan des Bundes 2025 bis 2029 - Drucksache 21/601 - Stellungnahme des Bundesrates und Gegenäußerung der Bundesregierung
    PDF | 203 KB — Status: 22.10.2025
    (Dokument, Link öffnet ein neues Fenster)
  • 21/2061 - Ergänzung zu den Beschlussempfehlungen: zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026) - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 -
    PDF | 19 MB — Status: 21.11.2025
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  • 21/2062 - Beschlussempfehlung: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 678 KB — Status: 20.11.2025
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  • 21/2063 - Bericht: zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung - Drucksachen 21/600, 21/602, 21/2669 Nr. 1 - Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 (Haushaltsgesetz 2026 - HG 2026)
    PDF | 3 MB — Status: 21.11.2025
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Beschluss

  • Einzelplan 30 in Ausschussfassung angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

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https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw39-de-forschung-1104116

Stand: 05.12.2025