Internationales

Lize möchte soziale Gerechtigkeit durch Film und Aktivismus fördern

Porträtfoto einer jungen Frau

Lize aus Südafrika (IPS Afrika-Teilnehmerin 2025) (© privat)

Warum haben Sie Deutsch gelernt?

Ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für Sprachen und wollte unbedingt eine Fremdsprache lernen. Meine erste Begegnung mit Deutsch war im Jahr 2015, als ich Deutschland 83, eine deutschsprachige Fernsehserie geschaut habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass Deutsch und Afrikaans, meine Muttersprache, einige Ähnlichkeiten haben. Während des Lockdowns im Jahr 2020 habe ich dann beschlossen, einen Sprachkurs am Goethe-Institut zu machen und seitdem hat mich die Sprache nicht mehr losgelassen! Ich habe mich dann so sehr in die deutsche Sprache verliebt, dass ich diese sogar an der Universität studiert habe.

Inwiefern sind Sie in Ihrem Heimatland politisch, sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert?

In der Vergangenheit habe ich mich viel ehrenamtlich engagiert, vor allem bei Community-Outreach-Projekten in benachteiligten Gegenden. Mir liegt besonders am Herzen, mich für die Rechte und Sichtbarkeit behinderter und neurodivergenter Menschen einzusetzen. Ich finde es unglaublich wichtig, mehr Bewusstsein und Verständnis dafür zu schaffen und möchte dieses Engagement in Zukunft noch weiter ausbauen.

Ein weiteres Thema, das mir sehr am Herzen liegt, ist die Unterstützung der queeren Community. Ich möchte dazu beitragen, sichere Räume und mehr Akzeptanz zu schaffen, denn jeder Mensch verdient es, sich frei und ohne Angst auszuleben.

Was waren Ihre Programmhighlights?

Eines der absoluten Highlights für mich war der Networking-Workshop. Als eine eher introvertierte Person war Networking immer ziemlich abschreckend für mich. Doch durch den Workshop habe ich gelernt, dass Networking gar nicht so schwierig ist, wie es oft scheint und dass auch ich es gut kann. Noch ein Highlight war der Projektmanagement-Workshop, in dem wir gelernt haben, wie wir unsere eigenen Community-Projekte entwickeln können. Das war unglaublich inspirierend und ich spiele definitiv mit dem Gedanken, in Zukunft eigene Projekte zu starten.

Ein weiteres großartiges Erlebnis war das Rollenspiel im Deutschen Dom, bei dem wir eine Parlamentssitzung simulieren durften. Dies war eine großartige Möglichkeit, die politische Arbeit praktisch zu erleben. Und schließlich war die Praktikumswoche in dem Abgeordnetenbüro ein echtes Highlight. Ich habe so viel gelernt und einen tiefen Einblick in die Arbeit der Abgeordneten bekommen. Besonders dankbar bin ich für das fantastische Team im Büro, das ich kennenlernen durfte – es war eine wirklich bereichernde Erfahrung.

Wie würden Sie Ihre Zeit in Berlin in drei Worten zusammenfassen?

Vielfältig, inspirierend, unvergesslich.

Was sind Ihre Zukunftspläne?

In Zukunft möchte ich mich weiterbilden und eine Karriere als Drehbuchautorin und Regisseurin verfolgen, um Filme zu schreiben und zu drehen, die politische Themen behandeln, und insbesondere mehr Bewusstsein für queer- und behindertenpolitische Geschichten schaffen. Ich möchte Geschichten erzählen, die die Erfahrungen marginalisierter Gruppen sichtbar machen und den Diskurs über soziale Gerechtigkeit fördern, um so aktiv zu positiven Veränderungen beizutragen. Zusätzlich plane ich, mich weiter aktiv in NGOs zu engagieren, die sich für Inklusion, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen. Ich sehe eine enge Beziehung zwischen Film und der Arbeit von NGOs, da beide Bereiche das Potenzial haben, Menschen zu bewegen und positive Veränderungen zu bewirken. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft mit meinen Filmen und Projekten nicht nur gesellschaftliche Aufmerksamkeit schaffe, sondern auch einen bleibenden Einfluss auf die politische Landschaft und das Leben von Menschen bewirken kann.